Aylin aus dem Gastwerk Hotel: „Ich wusste, ich gehöre hierher“

Aylin ist für den dualen Studiengang Culinary Management von einer Kleinstadt bei Hannover nach Hamburg gezogen. Hier hat sie sich Hals über Kopf in das Gastwerk Hotel als Praxispartner verliebt. Zwei Semester zwischen Unibank drücken und Gläser jonglieren
Azubi Aylin studiert Culinary Management (©Svea Abraham)

Aylin, du studierst Culinary Managament dual und arbeitest nebenher im Gastwerk Hotel. Kannst du erklären, was dein Studium genau beinhaltet? 

Aylin: Um es so einfach wie möglich zu erklären, studiere ich Food & Beverage Management für Restaurants und Hotels. Zurzeit bin ich im zweiten Semester, im Oktober komme ich dann ins dritte. Während des Studiums befasse ich mich mit betriebswirtschaftlichen Grundlagen der Gastronomie, eigne mir Management-Kompetenzen an und kann den theoretischen Teil in meinem Unternehmen direkt ins Praktische umsetzen. 

Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb du dich für ein duales Studium statt einer Ausbildung entschieden hast?  

Für mich persönlich ist es die perfekte Kombination zwischen Ausbildung und Studium. Die Inhalte sind nicht nur theoretisch, das kam für mich nämlich überhaupt nicht in Frage. Eine reine Ausbildung hat mich aber auch nicht wirklich angesprochen. So habe ich das Beste aus beiden Welten: Das Theoretische, was ich in der Uni lerne, kann ich direkt in der Praxis anwenden.  

Wie ist das Studium aufgebaut? Steht das Thema Essen bei euch im Fokus?  

Insgesamt beinhaltet mein Studium sieben Semester an der IU, der Internationalen Hochschule, welche ich mit dem Bachelor of Arts abschließe. Es gibt einen wöchentlichen Wechsel zwischen Theorie- und Praxiswoche. Zweimal im Jahr habe ich einen gesamten Praxismonat im Unternehmen. Das Thema Essen steht dabei eigentlich immer im Vordergrund, vor allem in der Praxis. Im theoretischen Teil haben wir aber auch Kurse wie Speisenproduktion, in welchem wir lernen, wie Essen genau hergestellt wird und welche Produkte man wie verwenden kann.  

Einstieg in die Welt der Gastronomie

Und in der Praxis ist man als Studierender immer in einem Hotel? 

Nein, das duale Studium wird sowohl in Restaurants als auch Hotels angeboten. Ganz zu Anfang gibt es einen Bewerbungsprozess, um seinen Praxispartner zu finden. Dabei kann man dann eben selber entscheiden, wo man lieber hinmöchte. 

Der Studiengang ist ja noch gar nicht alt. Wie bist du darauf gekommen? 

Tatsächlich durch eine Freundin. Ich wollte immer ein eigenes Restaurant eröffnen, wusste aber nicht, wie ich zukünftig an die Idee rangehen soll. Da hat sie mir diesen speziellen Studiengang als Einstieg in die Welt der Gastronomie gezeigt. 

Das Hotel hat mich verzaubert. Vor meinem Bewerbungsgespräch war ich unfassbar nervös und sobald ich durch die Tür trat, war die Nervosität verschwunden.

Aylin

Und wie viele Personen seid ihr bei euch im Studiengang insgesamt?  

Am Anfang waren wir circa 30. Mittlerweile hat sich diese Zahl aber halbiert. Einige haben Jobangebote bekommen oder den Studiengang gewechselt, andere sind sogar wieder zurück nach Hause gezogen. Das wurde uns aber auch direkt zu Anfang gesagt: Wundert euch nicht, es werden Leute aufhören. Aber wenn ihr das hier wirklich wollt, dann zieht ihr es durch!  

Und du ziehst es durch.  

Genau, ich zieh es durch! 

Ausbildung im Gastwerk Hotel Hamburg

Aylin ist Azubi im Gastwerk Hotel in Hamburg, wo sie den dualen Studiengang Culinary Management besucht (©Svea Abraham)

Apropos Praxis: Du studierst dual und hast erwähnt, jeder von euch hat einen Praxispartner. Welche Rolle spielt das Gastwerk Hotel bei dir unter der Woche? 

In meinen Praxiswochen liegt das Gastwerk Hotel bei mir an erster Stelle. Ich fokussiere mich voll und ganz aufs Unternehmen und auch wenn ich nicht arbeite, ist mein Kopf doch immer im Hotel. Das Gastwerk spielt eine sehr große und wichtige Rolle für mich. 

Wieso ist es gerade das Gastwerk Hotel geworden? 

Das Hotel hat mich verzaubert. Vor meinem Bewerbungsgespräch war ich unfassbar nervös und sobald ich durch die Tür trat, war die Nervosität verschwunden. Ich habe mich direkt wohl und willkommen gefühlt. Ich habe eine kleine Schwäche für das Backsteingebäude und wusste von Anfang an, dass es das Richtige für mich ist. Ich wusste, ich gehöre hierher. 

Wie sieht dein Arbeitsalltag im Hotel aus? 

Das ist tatsächlich ganz unterschiedlich. Je nach Bereich variiert auch mein Arbeitsalltag. Im Gastwerk Hotel wird es nie langweilig. Ich bin tätig im Früh- und Spät-Service, an der Bar, in der Tagung und in der Küche. 

Verdienst du in deinem dualen Studium auch etwas? 

Ja, zum einen wird mir mein Studiengang vom Gastwerk Hotel vollständig finanziert. Darüber hinaus verdiene ich aber monatlich auch etwas. 

Kannst du die Bereiche und Stationen, in denen du während deines Studiums arbeitest, selbst wählen? 

Generell übernimmt das unsere Personalabteilung. Von ihr werde ich entsprechend des Rahmenplans in den für mein Studium relevanten Abteilungen eingeteilt. Das heißt aber nicht, dass ich hin und wieder nicht auch Wünsche äußern kann. 

Culinary Management: Ein dualer Studiengang

Eine Ausbildung im Gastwerk Hotel? Für jeden der Freude an der Gastronomie hat geeignet (©Stephan Lemke/Gastwerk Hotel Hamburg)

Möchtest du nach deinem Studium im Gastwerk Hotel bleiben? 

Was in der Zukunft liegt ist noch ungewiss. Ich lasse das alles komplett auf ich zukommen. Ich bin zwar mit einem Ziel nach Hamburg gezogen, aber vor allem durch meine Station hier im Hotel hat sich dieses Ziel vollkommen verändert. Dabei habe ich gelernt, dass ich das machen möchte, was mich erfüllt und glücklich macht und ich mich auf das Hier und Jetzt fokussiere. Deshalb ist es auch vollkommen in Ordnung, wenn ich nach dem Ende meines Studiums etwas anderes machen möchte. Ausschließen tue ich es aber absolut nicht. 

Wem würdest du den dualen Studiengang Culinary Management empfehlen? Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen? 

Tendenziell jedem, der Freude an der Gastronomie hat. Jedem, der Kundenkontakt präferiert und es liebt neue Dinge zu erschaffen. Ein großer Vorteil ist es außerdem, wenn man es liebt im Team zu arbeiten. Die Gastronomie ist etwas, was sich ständig weiterentwickelt, man kann sich leiten lassen und einen Einblick in eine völlig neue Welt bekommen. 

Was rätst du denen, die im nächsten Sommer ihren Abschluss machen und heute noch nicht wissen, wo es langgehen soll? 

Macht euch kein Stress. Hört auf euer Herz, auf euren Kopf und auf euren Bauch. Lasst euch von anderen nichts einreden, denn am Ende müsst ihr euren Job lieben. Ihr werdet das Richtige finden, auch wenn es etwas länger dauert. 

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