Grünes Licht für das Paloma-Viertel: 2026 soll Baustart sein

Zehn Jahre nach Abriss der Esso-Häuser geht es in Sachen Paloma-Viertel nun weiter. Der Baubeginn für das soziale Wohnkonzept inklusive Kita und Hotel soll 2026 sein. Ein Durchbruch für Hamburg
Paloma-Virtel
Zehn Jahre nach Abriss der Esso-Häuser kann im Paloma-Viertel nun etwas Neues entstehen: ein soziales Wohnkonzept mit Kita und Hotel. Baustart soll 2026 sein (©Erik Brandt-Höge)

Nach zehn Jahren gibt es nun grünes Licht für das Paloma-Viertel im Herzen von St. Pauli. Die Saga-Unternehmensgruppe und die Quantum Immobilien AG haben angekündigt, das Areal der ehemaligen „Esso-Häuser“ von der Bayerischen Hausbau Development zu übernehmen und ein zukunftsweisendes Projekt zu realisieren. Der Baustart ist für spätestens 2026 angesetzt, die Übernahme soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein.

Im Zentrum des Projekts steht ein nachhaltig soziales Ziel. So sollen 100 Prozent der insgesamt 164 geplanten Wohnungen öffentlich geförderter Wohnraum werden. Ergänzend dazu sind ein Hotel, eine Kita und sechs Gewerbeeinheiten mit rund 1500 Quadratmetern Nutzfläche geplant. Ein besonderes Highlight ist ein eigenes Gebäude für die Kreativwirtschaft, das von der Hamburg Kreativ Gesellschaft gemanagt werden soll. Hier sollen Flächen für kreative Nutzungen sowie ein Livemusik-Club entstehen, um das kulturelle Leben auf St. Pauli zu stärken.

Ein Erfolg nach langen Verhandlungen ums Paloma-Viertel

Die Stadt Hamburg stellt zur Unterstützung der kulturellen Flächen über fünf Millionen Euro bereit. Finanzsenator Dr. Andreas Dressel betonte die Bedeutung dieses Beitrags, um einen Ort zu schaffen, der den Charakter von St. Pauli widerspiegelt. „Mit den bewährten Partnern SAGA und Quantum setzen wir ein starkes Zeichen für soziale und kulturelle Nachhaltigkeit.“

Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein sieht die Umsetzung als wichtigen Erfolg nach langen Verhandlungen: „Das Paloma-Viertel wird im Sinne seiner ursprünglichen Bestimmung realisiert: bezahlbarer Wohnraum und Räume für kulturelle Nutzung.“

Die Kooperation der beteiligten Akteure, darunter auch die Stadtentwicklungs- und Kulturbehörden, kann dazu führen, dass der Wohnungsmarkt entlastet wird und dass das kulturelle Profil des Stadtteils gestärkt werden kann.

Das Paloma-Viertel wird fertig: das Ende einer Odyssee

Mit dem nun für 2026 geplanten Baustart endet ein jahrelanges Hin und Her. Als 2009 die sogenannten Esso-Häuser an die Bayerische Hausbau verkauft wurden, kündigte diese an, den zu damaliger Zeit sanierungsbedürftigen Gebäudekomplex abreißen zu wollen. Entstehen sollten profitablere Neubauten. Im Dezember 2013 folgte dann die Räumung der Häuser wie der legendären Esso-Tankstelle. Die Häuser waren laut Bezirksamt-Mitte zu diesem Zeitpunkt einsturzgefährdet und auch für die Zukunft unbewohnbar. Im Stadtteil selbst regte sich Protest gegen die Pläne des Unternehmens und dieser zeigte Wirkung. Es entstand die PlanBude, um eine Bürgerbeteiligung bei der Neuplanung des Areals zu ermöglichen. Diese war schlussendlich auch erfolgreich, doch dann folgte der Stillstand. Bis zuletzt hatte die Bayerische Hausbau keinen Bauantrag beim zuständigen Amt eingereicht und im Oktober 2024 zog sich die PlanBude aus dem Projekt zurück – seitens der Bayerischen Hausbau wurde sogar mit einem Verkauf des Areals geliebäugelt.  

Genau dieser Verkauf scheint jetzt beschlossene Sache. Die Saga allein bezifferte die Investitionssumme beim Bau der Wohnungen auf rund 200 Millionen Euro. Zum Kaufpreis für das rund 6000 Quadratmeter große Grundstück machten die Beteiligten keine Angaben.

Paloma-Viertel Planung
So könnte das Paloma-Virtel in ein paar Jahren aussehen. Baustart soll 2026 sein (©SKAI Siemer Kramer Architekten Ingenieure)

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