Filmkritik: „Beating Hearts“ 

Zwischen Liebe und Gewalt, zwischen Love Story und Gangsterdrama pendelt Gilles Lellouches Romanadaption „Beating Hearts“. Und das mit enormer Ausdruckskraft – zumindest in der ersten Hälfte.
Liebe unter schwierigen Voraussetzungen: Clotaire (François Civil) und Jackie (Adèle Exarchopoulos) (©Tresor Films)

Anständiges Mädchen fühlt sich zu Bad Boy hingezogen: Gilles Lellouches Romanadaption „Beating Hearts“ greift auf einen bestens vertrauten Erzählbaustein zurück. Im Frankreich der Achtzigerjahre trifft die Teenagerin Jackie vor ihrer neuen Schule auf den etwas älteren Clotaire, der mit seinen Freunden am liebsten abhängt und kleine Straftaten begeht. Schnell verlieben sich die beiden ineinander. Doch dann gerät Clotaire an einen lokalen Gangsterboss und verbringt immer mehr Zeit mit den Mitgliedern der Bande. Ein blutiges Ereignis sorgt schließlich dafür, dass der Kontakt zu Jackie abbricht. Auch Jahre später fällt es ihnen allerdings schwer, ihre gemeinsamen Erlebnisse zu vergessen.

„Beating Hearts“ erreicht enorme Intensität

„Beating Hearts“ – ab dem 27. März 2025 in den deutschen Kinos zu sehen (©Tresor Films)

„Aufgeblasen“, „stereotyp“ und „banal“ – so lauteten einige der Urteile in den Kritiken, die 2024 nach der Weltpremiere des Films in Cannes erschienen. „Beating Hearts“ hat zweifelsohne seine Schwächen. Die Mischung aus Love Story und Gangsterdrama (mit einem Schuss „Lola rennt“) wirkt stellenweise holprig. Der Blick auf die Arbeiterklasse, der Clotaire entstammt, ist etwas undifferenziert. Und nach dem großen Zeitsprung zur Hälfte verliert die Handlung ein Stück ihrer Ausdruckskraft.

Gerade das Entflammen der Emotionen, das Aufkeimen der großen Liebe im ersten Teil fängt der Regisseur jedoch mit enormer Intensität ein. Sonnendurchflutete Bilder künden ebenso vom wachsenden Kribbeln wie kurzzeitige Ausbrüche aus der Realität, etwa in Form einer ekstatischen Tanznummer im Scheinwerferlicht. Ausgefallene Kamerastunts, eine pulsierende Musikuntermalung und markante Popsongs tragen ferner zur energetischen Stimmung bei. Nicht zuletzt das Zusammenspiel der jugendlichen Darsteller Mallory Wanecque und Malik Frikah gibt dem Film in den ersten eineinhalb Stunden genau die Wucht, die eine Amour fou wie die hier beschriebene benötigt. Adèle Exarchopoulos und François Civil machen ihre Sache als erwachsene Jackie und Clotaire nicht schlecht. Im direkten Vergleich haben sie aber das Nachsehen.

Beating Hearts“, Regie: Gilles Lellouche. Mit Adèle Exarchopoulos, François Civil, Mallory Wanecque. 160 Min. Ab dem 27. März 2025 im Kino

Hier gibt’s den Trailer zum Film:

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Diese Kritik ist zuerst in SZENE HAMBURG 04/2025 erschienen. 

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