Dougie Wallace fotografiert Junggesellenabschiede im englischen Blackpool. Seine Bilder hängen in der Freelens Galerie
Und da denkt man, es sei schon auf der Reeperbahn schlimm mit den Junggesellenabschieden, den betrunkenen Kerlen und aufgedonnerten Mädels mit Heide-Zöpfen, Hasenkostümen oder griechischen Togas. Nix allerdings gegen die englische Küstenstadt Blackpool. Das wird einem bei den Bildern des Schotten Dougie Wallace klar, der gern die Kamera auf das hält, was die widerspenstigsten Gefühle auslöst. Und in Blackpool, der Hochburg der Stags and Hens-Parties, wird er mit Motiven reich beschenkt.
Soll man sich fremdschämen bei den Ladys, die in der Satin-Toga wackelig Fahrrad fahren? Fassungslos den Kopf schütteln bei dem Nackten, der mit Klarsichtfolie um einen Laternenpfahl gewickelt ist? Oder melancholisch werden bei den schnarchenden Pärchen im Pub, die sich so schick für diesen Abend gemacht haben und jetzt so tragisch abgerockt sind? Wochenende für Wochenende und mit soziologischer Ausdauer ist Dougie Wallace in das Städtchen gereist. Pubs haben an den Wochenenden rund um die Uhr geöffnet, die Drinks sind billig – und das Drama groß sowie großartig unterhaltsam.
Wallaces Bilderserie „Stags, Hens and Shoreditch Wildlife“ sind um die Welt gegangen, wurden in der New York Times veröffentlicht, in Büchern herausgebracht und feiern in der Freelens Galerie jetzt ihre Deutschlandpremiere. Sie ist noch bis zum 4. September zu sehen.
Text: Sabine Danek
Freelens Galerie
Steinhöft 5 (Neustadt)
bis 4.9.