Das Nachbarschaftsportal Kiekmo – eine App für Hamburg

Mit der App „Kiekmo“ will die Haspa den Hamburgern ihr Wohnviertel näher bringen. Warum Nachbarschaft so wichtig ist und welche Rolle dabei die neuen Schließfächer in den Filialen spielen, erzählt Redaktionsleiter Jan Schmitt (Foto)

Was sind die Themen auf Kiekmo?

Die großen Medienhäuser ziehen ihre Berichterstattung immer mehr aus den einzelnen Stadtvierteln zurück, und genau da gehen wir rein. Wir spüren die hyperlokalen Themen eines Stadtteils auf und zeigen über Porträts, Interviews und Tipps, was dort stattfindet und Relevanz hat. Momentan berichten wir aus Ottensen und Eimsbüttel, was sich zukünftig aber auf die ganze Stadt ausweiten soll.

Was unterscheidet Kiekmo von anderen Hamburg-Portalen?

Wir wollen die Leute nicht nur zu bestimmten Themen informieren, sondern auch gleich eine Lösung mitliefern. Vor Kurzem haben wir beispielsweise darüber berichtet, dass rund 80 Prozent der Stadträder ausgefallen waren, aber gleichzeitig haben wir mit der Information fünf Alternativen aufgezeigt. Neben spannenden Geschichten, wollen wir dem Leser einen Mehrwert mitgeben und ihn darüber hinaus natürlich unterhalten.

Welche Menschen porträtiert ihr?

Das sind Menschen, die ihr Viertel zu dem machen, was es ist. Das kann jemand sein der ein altes Handwerk betreibt oder der kleine Händler um die Ecke, bei dem die Anwohner regelmäßig ihr Gemüse kaufen. Über die Menschen und ihre Geschichten wird die Anonymität aufgebrochen und der Stadtteil persönlicher.

Die Leute rücken wieder mehr zusammen.

Ihr wollt die Menschen mit ihrem Viertel verbinden?

Jeder ist heutzutage in alle Richtungen vernetzt und virtuell ist das Reisen überallhin möglich. Aber, wer nebenan wohnt oder was direkt vor der eigenen Haustür passiert, wissen viele gar nicht. Meistens nehmen wir doch die gleichen Wege, zur Arbeit, zum Sport, wir wissen, wo wir feiern können, aber das war es auch schon. Über die Inhalte auf Kiekmo wollen wir die Menschen sanft anstoßen, ihr Viertel zu entdecken und vielleicht einfach mal das neue Restaurant um die Ecke ausprobieren.

Suchen die Menschen, gerade in einer Großstadt, wieder mehr die Nähe einer Nachbarschaft?

Ich glaube, dass die Leute wieder mehr zusammenrücken. Mit Kiekmo wollen wir eine Möglichkeit anbieten, als Nachbarn wieder enger zusammenzuwachsen. Wir bündeln unsere Inhalte nach Stadtteilen, weil wir uns wünschen, dass Kiekmo immer mehr als Nachbarschaftsportal verstanden und genutzt wird. Die App wird fortlaufend weiterentwickelt, und das gemeinsam mit den Nutzern, die durch ihre Kommentare wichtiges Feedback liefern. So soll Kiekmo nach und nach zu einer festen Plattform mit relevanten Inhalten für die einzelnen Viertel werden.

Die Bank wird zum Nachbarschaftstreff.

Kiekmo wird von der Haspa betrieben. Warum hat eine Bank diese Plattform initiiert?

Die Haspa möchte den Nachbarschaftsgedanken stärken und erreichen, dass die Leute, trotz Online-Banking, vermehrt in die Bankfilialen kommen. Ein erster Schritt sind die neuen Schließfächer, die bereits an neun Standorten verfügbar sind. Parallel dazu werden die Niederlassungen so umgebaut, dass der Kunde nicht nur seine Bankgeschäfte erledigt, sondern auch so dort Zeit verbringen kann. Es sollen Schreibtische aufgestellt werden und Kaffeemaschinen, weg von der typischen Bank mit Kassenschalter und Pappaufstellern, hin zum Nachbarschaftstreff. Und auf diesem Weg ist kiekmo einer der ersten Schritte.

 So funktionieren die Schließfächer

Jeder, egal ob Haspa-Kunde, kann diese Fächer kostenlos benutzen. Über die App werden die Standorte (99 Fächer in Ottensen und Eimsbüttel) angezeigt und auch der Code, um das Fach wieder zu öffnen wird darüber angefordert. Alle Gegenstände bis 250 Euro sind versichert. Die Größen sind unterschiedlich, so dass vom Fußball bis zur ganzen Sporttasche 24 Stunden lang alles aufbewahrt werden kann (natürlich bitte nichts Illegales). Auch ein Schlüssel kann darüber unkompliziert übergeben werden. Einfach diesen einschließen, Code an den Abholer senden und schon fällt das lästige Warten weg.

Kostenlos registrieren unter www.kiekmo.hamburg/app

Interview: Hedda Bültmann / Foto: Philipp Schmidt

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