Filmkritik: „Der Graf von Monte Christo“

Klassiker-Neuadaption nach Alexandre Dumas: Die Regisseure Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte verpassen „Der Graf von Monte Christo“ eine Auffrischung
Es werden wahnsinnig viele Hüte getragen in „Der Graf von Monte Christo“ (©Capelight Pictures)
„Der Graf von Monte Christo“ – ab dem 23. Januar 2025 im Kino (©Capelight Pictures)

Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte scheinen Gefallen an Alexandre Dumas gefunden zu haben. Nach ihren Drehbüchern für die 2023 veröffentlichte zweiteilige Neuverfilmung seines Romans „Die drei Musketiere“ verpassen sie gleich dem nächsten Klassiker aus der Feder des französischen Schriftstellers eine Auffrischung. Bei „Der Graf von Monte Christo“ waren sie nun nicht nur als Autoren am Werk, sondern übernahmen auch die Regie.

Dreh- und Angelpunkt der 1815 einsetzenden und sich über rund zwei Jahrzehnte erstreckenden Handlung ist der ambitionierte, aus mittellosen Verhältnissen kommende Edmond Dantès, verkörpert von Pierre Niney. Gerade als der junge Mann zum Schiffskapitän befördert wird und damit endlich seine große Liebe Mercédès heiraten kann, schlagen seine Feinde erbarmungslos zu. Der Vorwurf, Teil einer von Napoleon eingefädelten Verschwörung zu sein, ist fingiert. Und doch landet Edmond ohne Prozess auf einer Gefängnisinsel. Nach Jahren des Leidens lernt er dort einen Häftling kennen, der ihm von einem bedeutenden Schatz auf der Mittelmeerinsel Monte Christo erzählt. Durch ein tollkühnes Manöver kann Dantès eines Tages fliehen und die Kostbarkeiten sichern. Seinen neuen Reichtum nutzt er, um sich seinen Verrätern unerkannt zu nähern und sie langsam an den Abgrund zu führen.

Schnittige Inszenierung von „Der Graf von Monte Christo“

Der Film dampft zwar einige der Intrigen und Verwicklungen seiner Vorlage ein, gibt sich dennoch lustvoll den Ränkespielen des Protagonisten hin. Glaubwürdigkeit ist dabei zweitrangig. Edmonds ausgeklügelten Plan, bei dem unzählige Rädchen ineinandergreifen müssen, sollte man nicht zu genau begutachten. De La Patellière und Delaporte reißen die politischen Dimensionen des Stoffes nur an, hätten seine düsteren Facetten noch stärker ausloten und manche Figuren vertiefen können. Tolle Schauwerte, engagierte Darsteller und eine schnittige Inszenierung machen aus dem fast dreistündigen Abenteuerepos um die zerstörerische Kraft der Rache aber eine recht kurzweilige Angelegenheit.

Der Graf von Monte Christo“, Regie: Matthieu Delaporte, Alexandre de La Patellière. Mit: Pierre Niney, Bastien Bouillon, Anaïs Demoustier. 178 Min. Ab dem 23. Januar 2025

Hier gibt’s den Trailer zum Film:

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Diese Kritik ist zuerst in SZENE HAMBURG 01/2025 erschienen. 

Abonniere unser
"Heute in Hamburg"
Update per E-Mail, WhatsApp oder Telegram!

Die spannendsten Events in der Stadt und das Neueste aus der Hamburger Gastro- und Kulturszene. Wir halten dich auf dem Laufenden. 😃

👉 Stattdessen via Messenger abonnieren

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Abonniere unseren Newsletter!

Erhalte jeden Tag die besten Empfehlungen für deine Freizeit in Hamburg.

Unsere Datenschutzbestimmungen findest du hier.

#wasistlosinhamburg
für mehr Stories aus Hamburg folge uns auf