Hamburgs Filmer entdecken die Welt als ihr Feld und präsentieren ihre Studien im Rahmen des Festivals
Bevor Peter Schuster Film studierte, ist er zur See gefahren – als Steward auf einem Stückgutfrachter im Südamerikadienst. 1968 war das. An seine Reise in den Golf von Mexiko an Bord des Hapag-Dampfers Weißenburg hat er die schönsten Erinnerungen. Um diese fürs Kino aufzufrischen, ist er jetzt noch einmal in See gestochen.
„Cargo“ heißt sein gemeinsam mit Barbara Kasper gedrehter Film, der am 12. April bei der 12. Dokumentarfilmwoche seine Hamburg-Premiere erlebt. Er zeigt die funktionale, ganz unromantische Arbeitswelt einer internationalen Besatzung auf einem modernen Containerschiff, das als „Feeder“ zwischen Hamburg und Oslo verkehrt.
Vom abenteuerlichen Seemannsleben, wie der Regisseur es in verklärter Erinnerung hat, ist nicht viel übrig geblieben, die Liegezeiten sind kurz, die Arbeitsbedingungen schlecht. „Seelenlos“ sind die Schiffe, genau wie das ausschließlich finanzielle Interesse der Reeder und der Besatzungsmitglieder. Schusters Film ist es nicht: Bunt durcheinandergewürfelt, wie nach alter Stückgutmanier, hat er Nostalgisches in ihm verstaut – Fotos, Zitate und Erzählungen ehemaliger „Fahrensmänner“.
„Cargo“ ist einer der Filme, die im Rahmen des Dokumentarfilmfestivals in den Hamburger Programmkinos 3001, B-Movie, Lichtmeß und Metropolis gezeigt werden.
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verschiedene Orte
u. a. 3001 Kino
Schanzenstraße 75 (Sternschanze)
8.–12.4.
Den vollständigen Text von Film-Redakteur Jörg Schöning zum Dokumentarfilmfestival 2015 findet man in der April-Ausgabe des Stadtmagazins SZENE HAMBURG.