Eine enthemmte Welt

Der deutsche Wut-Bürger und der rechte Mob sind Thema von Elfriede Jelineks Inszenierung „Wut / Rage“ im Thalia Theater

Wenn man auf die Welt blickt, dominiert Wut aktuell das Stimmungsbild. Die selbstherrliche Wut der islamistischen Terroristen, die stille Wut derer, die von den Anschlägen betroffen sind. Der deutsche Wut-Bürger und der rechte Mob im Allgemeinen, der sich gerade durch Europa frisst und seine Wut in rassistischen Ressentiments offen auf der Straße entlädt. Elfriede Jelinek hat angesichts der islamistischen Anschläge auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo und einen jüdischen Supermarkt im Osten von Paris eine vielstimmige Partitur geschrieben, in der auch ihre eigene Machtlosigkeit durchschimmert.

„Rage“ vom englischen Dramatiker Simon Stephens liefert szenische Snapshots basierend auf einer Bilderserie des Fotografen Joel Goodman, die enthemmte Szenen der Silvesternacht an einer zentralen Kreuzung in Manchester zeigt. Beide Werke bringt der Regisseur Sebastian Nübling in dieser Uraufführung zusammen und versucht, sich diesem archaischen Gefühl anzunähern, geleitet von der Frage: „Lässt sich Wut auch jenseits von Wutbürgertum, Ausgrenzungsfantasien und gewaltbereitem Hass produktiv machen?“

Text: Hedda Bültmann

Thalia Theater
Alstertor (Altstadt)
Weitere Vorstellungen: 11.10., 22.10., 23.10., 26.10.
Tickets: 7,50 bis 38 Euro

 

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