Fences. Familiendrama von und mit Denzel Washington

Fences
Keine leichte Jugend: Cory (Jovan Adepo). Foto: David Lee / Paramount Pictures

Erschütterndes, wortgewaltiges Familiendrama. Kinostart: 16. Februar 

Pittsburgh, Pennsylvania, Ende der Fünfziger Jahre. Troy Maxson (Denzel Washington) schweigt nie, er prahlt, poltert, provoziert. Sein Geld verdient der selbstgefällige Patriarch bei der Müllabfuhr. Als Afroamerikaner muss er dort immer nur die Drecksarbeit verrichten, den Truck fahren die Weißen. Er ist zutiefst verbittert, trotz seines Talents scheiterte seine Karriere als Basketballspieler. Für all die Enttäuschungen und Demütigungen rächt sich Troy nun an der Familie. Wenn er mit dem jüngeren Sohn spricht, bekommt seine Stimme einen ironisch drohenden Unterton: “In welchem Gesetz steht, dass ich Dich mögen muss?”. Der alternde Athlet kann auch charmant sein, amüsant, jovial, er neckt liebevoll Ehefrau Rose (Viloa Davis). Aber seine Tiraden haben eine frappierende bösartige Logik, er selbst ist wie ein brodelnder Vulkan von Selbsthass, der jederzeit ausbrechen kann.

Fences

“Fences” basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von August Wilson, das 1987 auf dem Broadway Premiere hatte. Es ist Denzel Washingtons dritter Film als Regisseur.

Der poetisch überhöhte nuancenreiche Realismus packt den Zuschauer unerwartet wie ein knallharter Psychothriller. Wilson, der auch das Drehbuch schrieb, schildert den Amerikanischen Traum aus der Perspektive der Verlierer.

Diese Szenen einer Ehe entwickeln trotz Slang die sprachliche Kraft einer Shakespeare-Tragödie. Der Zaun des Hinterhofes symbolisiert Schutzwall, Abgrenzung und Ausgrenzung zugleich. Hier regiert Troy wie ein brutaler Feudalherr, er verlangt Dankbarkeit und rückhaltlosen Gehorsam, schwadroniert von seinen Kämpfen mit Teufel und Gevatter Tod. Bewusst torpediert er die Sportler-Karriere seines Sohnes. Als Rose erfährt, dass Troy sie betrügt, bricht scheinbar ihre Welt zusammen. 18 Jahre lang hat sie jedes Opfer gebracht, ihre Sehnsüchte verleugnet, nur um die Familie zu schützen.

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Jetzt wird sie, die Rebellin, zur zentralen Figur der Handlung. Rose schließt das Kind der toten Geliebten ebenso in ihr Herz wie den eigenen Sohn oder den, durch eine Kriegsverletzung geistig verwirrten Schwager. Viola Davis erhielt einen Golden Globe als Beste Nebendarstellerin, die schauspielerischen Leistungen von ihr und Denzel Washington sind atemberaubend. / Anna Grillet / Fotos: David Lee / Paramount Pictures

Regie: Denzel Washington Mit Denzel Washington, Viola Davis, Stephen Henderson. Ab 16.2., u.a. im UCI Kino Mundsburg

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