„Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares“ 2023 verliehen

Auch 2023 verlieht Hamburg wieder seinen Theaterpreis – Rolf Mares. In diesem Jahr wurden neun Preisträgerinnen und Preisträger in fünf Kategorien mit dem wichtigsten Theaterpreis der Stadt ausgezeichnet
Teresa Weißbach bekommt den „Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares“ 2023
Der „Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares“ 2023 geht unter anderem an Teresa Weißbach (r.) für ihre Darstellung der „Hedda Gabler“ in den Hamburger Kammerspielen (©Bo Lahola)

Jahr für Jahr besucht die siebenköpfige Jury des „Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares“ die Neuproduktionen der Mitgliedstheater des Hamburger Theater e. V.. Und kürt am Ende die Siegerinnen und Sieger des Theaterpreis Hamburg. Am 13. November 2023 wurden auf Kampnagel die neun Preisträgerinnen und Preisträger in fünf Kategorien mit dem wichtigsten Theaterpreis der Stadt ausgezeichnet. Die Preise sind mit je 1.000 Euro dotiert und alle Preisträgerinnen und Preisträger bekommen einen personalisierten Montblanc-Füller. Hamburgs Senator für Kultur und Medien, Dr. Carsten Brosda, sagte in seinem Grußwort zur Preisverleihung: „Die diesjährigen Preisträger:innen machen die ungeheure Vielfalt der Theaterlandschaft Hamburgs sichtbar. Die Preise gehen völlig zu Recht an Staats- sowie Privattheater und an Arbeiten in kleinen Spielstätten ebenso wie auf den großen Bühnen.“

Der „Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares“ 2023 für Inszenierung und Bühnenbild

Der im Juni 2023 verstorbene Jürgen Höth wurde beim „Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares“ 2023 für sein Bühnenbild zu „Dat Füerschipp“ am Ohnsorg-Theater ausgezeichnet (©Oliver Fantitsch)

In der Kategorie Inszenierung gibt es beim „Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares“ 2023 gleich zwei Gewinner. Ein Preis ging an Paul Glaser für die Inszenierung von „The Pride“ am The English Theatre of Hamburg. Er lote „mit den exzellent besetzten vier Darsteller*innen präzise und klug eine verwobene Dreiecksgeschichte“ aus, so die Jury. Und zelebriere damit „die Vielfalt und die Offenheit der Gesellschaft, die es heute mehr denn je benötigt, verteidigt zu werden“.

Der zweite Preis in der Kategorie Inszenierung ging an Bastian Kraft für „Der Talisman“ am Thalia Gaußstraße. „Kraft gelingt es, die simplen Elemente des Volkstheaters mit dem Einsatz raffinierter zeitgenössischer Video- und Bühnentechnik klug zu kombinieren. Wortwitz, Situationskomik, Verkleidung, Typologie werden dadurch auf eine absurde, aber nie überzeichnende Spitze getrieben“, so die Jury

In der Kategorie Bühnenbild wurde Jürgen Höth für „Dat Füerschipp“ („Das Feuerschiff“) am Ohnsorg-Theater ausgezeichnet. Den Preis für den im Juni 2023 verstorbenen Bühnenbildner nahm stellvertretend Murat Yeginer, der Oberspielleiter des Ohnsorg-Theaters, entgegen. Jürgen Höth zeigt in seinem Bühnenbild für die Adaption der Erzählung von Siegfried Lenz den vorderen Teil eines Schiffs mit Decksplanken, Reling, Treppen und weiteren Details. Dazu lässt das Bühnenbild dank des Einsatzes der Drehbühne den Blick in die aufgeschnittene Messe zu. „Das realistische Bühnenbild gibt der spannenden Handlung erst den notwendigen, von Naturgewalt bestimmten Hintergrund“, so die Jury. Das Preisgeld wurde im Namen der Familie an die Organisation Hamburg Leuchtfeuer gespendet.

Der „Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares“ 2023 für Darstellung und Musik und Komposition

„Hans und Grete“ am Opernloft wurde für die ergreifende musikalische Bearbeitung des Märchenopernevergreens durch Amy Brinkman-Davis ausgezeichnet (©Inken Rahardt)

Ebenfalls in der Kategorie Darstellung wurden beim „Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares“ 2023 zwei Menschen ausgezeichnet. Einer der Preise ging an Kristof Van Boven für seinen „Macbeth“ im gleichnamigen Stück am DeutschenSchauSpielHaus Hamburg.  In der Inszenierung von Karin Henkel überzeugte Van Boven die Jury. „Mimik, Gestik, Artistik – bei Kristof Van Boven ist ständig alles in Bewegung und in dieser Rolle zeigt er wieder einmal auf meisterhafte Art, was für ein enorm wandlungsfähiger, feinnerviger und intensiver Darsteller er ist“, so die Begründung.

Der zweite Preis in der Kategorie Darstellung ging an Teresa Weißbach für ihre Darstellung der „Hedda Gabler“. Bei dem gleichnamigen Stück von Henrik Ibsen führte in den Hamburger Kammerspielen Kai Wessel Regie. Und Weißbach erzeugt darin „mit ihrem Spiel Mitleid, Unverständnis bis hin zur Fassungslosigkeit über die Unverfrorenheit ihres Handelns. Der Intensität ihrer Darstellung kann man nur staunend zusehen – bis zum bitteren Ende“, so die Jury.

theaterpreis rolf mares 2023 Amy Brinkman-Davis
Preisträgerin in der der Kategorie Musik und Komposition: Amy Brinkman-Davis für „Hans und Grete“ am Opernloft (©Inken Rahardt)

In der Kategorie Musik und Komposition wurden ebenfalls zwei Preise vergeben. So erhielt der Komponist Salvatore Sciarrino den Preis für die Komposition von „Venere e Adone“, einer Auftragskompostion für die Staatsoper Hamburg. Er überzeugte die Jury mit „Klängen am Rande der Stille“ und einem „musikalisch feinst verwobenem Seufzen über die Macht der Liebe“. Der Preis wurde stellvertretend von Georges Delnon, dem Intendant der Staatsoper Hamburg, entgegengenommen. 

Dazu wurde Amy Brinkman-Davis in der Kategorie Musik und Komposition für ihre Bearbeitung von „Hans und Grete“ am Opernloft ausgezeichnet. Die Jury würdigt die „ergreifende Bearbeitung des Märchenopernevergreens“. Und bezeichnet diese als „(k)ein Märchen für Erwachsene“. Brinkman-Davis arrangierte die Inszenierung für ein fünfköpfiges Ensemble. „Klein ist die Besetzung und groß das Resultat“, so die Jury.

 Ein Sonderpreis  für außergewöhnliche Leistungen

„Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares“ 2023 für Heiko Schlesselmann (l.) und Michael Frowin (r.)
Bekommen den „Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares“ 2023 für ihre außergewöhnliche Leistungen im Rahmen des Hamburger Theaterlebens: Heiko Schlesselmann (l.) und Michael Frowin (r.) vom Theaterschiff Hamburg (©Heribert Schindler & Bernd Brundert)

Dazu vergab die Jury neben den regulären Preisen auch einen Sonderpreis an zwei Personen für ihre außergewöhnliche Leistungen im Rahmen des Hamburger Theaterlebens.  Michael Frowin und Heiko Schlesselmann vom Theaterschiff Hamburg wurden für die Vielfalt ihres Programms auf der kleinsten und niedrigsten Bühne der Stadt ausgezeichnet. Ebenso hob die Jury ihr gutes Händchen bei der Sanierung der einzigen hochseetüchtigen Bühne Europas hervor. In der Begründung heißt es: „Was hier Heiko Schlesselmann und Michael Frowin mit ihrem Team auf die Bühne bringen, ist immer wieder erstaunlich und beglückend. Ein unverzichtbarer und ganz besonderer Bestandteil der Hamburger Theaterszene.“

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