Filmkritik: „Love Lies Bleeding“

Kristen Stewart brilliert einmal mehr. Diesmal in „Love Lies Bleeding“, einer ebenso sinnlichen wie makabren feministischen Fabel von Regisseurin Rose Glass
Love at first sight: Lou (Kristen Stewart) und Jackie (Katy O’Brian) in „Love Lies Bleeding“ (©A24)
„Love Lies Bleeding“ mit Kristen Stewart, Katy O’Brian und Anna Baryshniko läuft ab dem 18. Juli im Kino (©A24)

Der zweite Kinofilm der Britin Rose Glass ist in vielerlei Hinsicht ziemlich „drüber“, kulminiert er doch in einer Art Hommage an den Fünfziger-Hollywoodklassiker „Attack of the 50 Foot Woman“. Glass’ Protagonistin Lou (Kristen Stewart) ist ein queeres Mauerblümchen mit zerzauster Endachtziger-Vokuhila. Sie leitet irgendwo im Hinterland New Mexicos das Fitnessstudio ihres dämonischen Vaters (Ed Harris), einer lokalen Mafiagröße.

Wir schreiben das Jahr 1989, Muckibuden werden noch fast ausschließlich von männlichen Rednecks frequentiert. Motivationssinnsprüche wie „The body achieves what the mind believes“ zieren die Wände; ein Satz wie eine Prophezeiung dessen, was nun folgt. Enter Jackie (Katy O’Brian): Die junge Anhalterin ist auf der Durchreise zu einem Bodybuilder Contest in Las Vegas. Als sie das Gym betritt – unten muskelbepackter Körper, oben von Locken umspieltes Engelsgesicht – ist Lou wie vom Donner gerührt. Schon bald verbindet die beiden Frauen eine knisternde Liebesaffäre. Parallel zum ersten Sex erhält Jackie Steroid-Injektionen, Lous Gym Connections machen’s möglich. „Female Empowerment“ ist das Zauberwort, schließlich soll Jackie ja in Vegas triumphieren. Nach dem anvisierten Sieg will sich das Duo dann in einem Rundumschlag auch gleich aus dem Schwitzkasten des Patriarchats befreien. So weit der Plan, doch leider sind die selbst optimierten Amazonen umzingelt von einer verschworenen Menge übelster Typen, die nichts lieber tun, als ihnen Knüppel zwischen die Beine zu werfen.

„Love Lies Bleeding“ mit einer brillanten Kristen Stewart

„Love Lies Bleeding“ ist eine ebenso sinnliche wie makabre feministische Fabel, die trotz aller Düsternis vor Humor strotzt. Kristen Stewart brilliert in der Rolle der verletzlichen, zornigen Lou. Katy O’Brian glüht als Jackie vor naivem, uramerikanischem Optimismus. Sie will die Welt retten, indem sie alles Schlechte aus ihr herausprügelt. Für dieses Ziel wird sie im seltsamen, nach der Pressevorführung viel diskutierten Showdown förmlich über sich hinauswachsen: „She-Hulk“, nur nicht in Grün. /

„Love Lies Bleeding“, Regie: Rose Glass. Mit Kristen Stewart, Katy O’Brian, Anna Baryshnikov. 104 Minuten. Der Film läuft ab dem 18. Juli 2024 in den deutschen Kinos

Hier gibt’s den Trailer zum Film:

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Diese Kritik ist zuerst in SZENE HAMBURG 07/2024 erschienen.

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