Filmkritik: „Wenn das Licht zerbricht“

„Wenn das Licht zerbricht“ bietet Trauerarbeit, hell beleuchtet. Regisseur Rúnar Rúnarsson folgt durch den „Tag danach“, der von Schock und Trauer überschattet und paradoxerweise gleichzeitig in gleißendes, unverwechselbar isländisches Sonnenlicht getaucht ist
Hier war das Licht noch nicht zerbrochen (©Neue Visionen Filmverleih)

Es ist Sommer. Eine von Islands „weißen Nächten“ geht zu Ende. Una und Diddi, beide Anfang 20 und frisch verliebt, sitzen am Meer. Bislang halten sie ihre Beziehung geheim, sogar vor engen Freunden. Beseelt voneinander reden sie über die nahe, mittlere und ferne Zukunft: Kann sie heute heimlich bei ihm übernachten, ohne dass sein Mitbewohner etwas merkt? Wann wird er endlich die Fernbeziehung zu seiner Freundin Klara beenden? Und, wenn er sich dann zu Una bekennt: Wie wäre es, zusammen nach Japan zu reisen? Und, kicher, irgendwann danach, wie sieht’s mit Babys aus? Am nächsten Morgen fordert eine Explosion in einem Reykjaviker Autotunnel viele Menschenleben, darunter auch das von Diddi.

„Wenn das Licht zerbricht“: Bis man irgendwann wieder die Sonne sieht 

Ab 8. Mai 2025 im Kino (©Neue Visionen Filmverleih)

Regisseur Rúnar Rúnarsson folgt Una durch den „Tag danach“, der von Schock und Trauer überschattet und paradoxerweise gleichzeitig in gleißendes, unverwechselbar isländisches Sonnenlicht getaucht ist. In einer Notanlaufstelle für Hinterbliebene trifft sie ihre Freunde. Auch Klara, eben noch ihre Rivalin, ist sofort angereist. Die Clique zieht zusammen weiter, um sich gegenseitig zu stützen. In Diddis Stammbar ext man Shots mit seinem Lieblingswodka, um den Schmerz zu betäuben. Danach geht’s zum Haus eines Freundes.

Hier startet die Gruppe, befeuert von noch mehr Alkohol, eine Art „Verzweiflungsparty“. Doch das Experiment „Trauer einfach wegtanzen“ scheitert spektakulär. Unas Geheimnis drängt ans Licht. Klara ahnt längst, was hinter ihrem Rücken im Busche war. Der letzte Akt ist dann ganz den beiden jungen Frauen gewidmet, die sich absondern, um eine Art „stumme Aussprache“ zu vollziehen. Das junge Schauspielerensemble, allen voran Hauptdarstellerin Elín Hall, war mit Feuer und Herzblut bei der Sache, das spürt man in jeder der 80 Minuten Spielzeit dieses kurzen, bündigen und wuchtigen Dramas. Was der Film erzählt, spiegelt eine finale Kamerafahrt: In bleiernem, blauschwarzem Wasser blitzen nach und nach immer mehr Lichtfunken auf, bis man irgendwann wieder die Sonne sieht. Das Leben geht weiter.

Hier gibt’s den Trailer zum Film:

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