Denis Nitschmann ist Hobbyastronom und ausgebildeter Sozialökonom mit einem Hang zu alkoholischen und kulinarischen Köstlichkeiten. Nach einigen Jahren in England und Georgien betreibt er jetzt die All Bar in Eimsbüttel.
SZENE HAMBURG: Was kann Hamburg richtig gut?
Soviel kulturhistorisches Sediment wurde über die Zeit angespült und setzt sich weiter wunderbar ab. In den verschiedenen Stadtteilen wird es abwechslungsreich gelebt. In selbst gewählten urbanen Räumen entdecken wir uns selbst, dort wo wir sind, werden wir bestätigt.
Eine Ansammlung von Menschen, die massenweise im Großen aneinander vorbeigehen und sich im Kleinen alltäglich liebevoll begegnen. Die Affinität zur Stadt ermutigt uns, einen Raum greifbar, ja fühlbar zu machen, sodass wir diesen entwickeln, in uns tragen und hervorbringen. Jene sind selten umsonst zu erbeuten, werden alltäglich umkämpft und sind fortwährend bedroht. Keine Urbanität kommt ohne Polarität aus und dennoch erlernen wir einen gemeinschaftlichen Umgang.
So können wir unsere individuellen Bedürfnisse in einem gemeinsamen Raum mit einer universellen Kompetenz bereichern – sofern wir ein Leben in der urbanen Gemeinschaft als ein selbst verstandenes Abenteuer genießen. Die Aufgabe einer Großstadt ist es kulturelle Möglichkeiten zu vermitteln, die das Offene und Mögliche widerspiegeln.
Das kann Hamburg richtig gut, aber potenziell, zweifelsohne noch besser.
Foto: Philipp Schmidt
ALL: Lindenallee 37 (Eimsbüttel), Di-Sa 18 Uhr: www.all-bar.com
Dieser Text stammt aus SZENE HAMBURG Stadtmagazin, November 2018. Das Magazin ist seit dem 27. Oktober 2018 im Handel und zeitlos im Online Shop oder als ePaper erhältlich!