Der Weg der Marke Freitag begann 1993 in einer Zürcher Wohngemeinschaft, als die Brüder Daniel und Markus Freitag die Idee hatten, eine funktionale, wasserabweisende Tasche zu kreieren. Inspiriert vom Verkehr auf der Zürcher Transitachse, suchten sie nach robusten Materialien und fanden eine Lösung: ausgediente Lkw-Planen, kombiniert mit Fahrradschläuchen und Autogurten, die jede Tasche zu einem einzigartigen Stück machen. Die erste Messenger Bag war geboren – und mit ihr der Grundstein für eine Marke, die heute weltweit bekannt ist und rund 60 Taschenmodelle umfasst.

Freitag: Funktionalität trifft auf Individualität 

Der Freitag Store am Hamburger Klosterwall eröffnete 2002 und war damit der erste in Deutschland. Die Standortwahl in Hamburg war gewagt, da viele zunächst skeptisch waren, ob die Gegend am Steintor Kundschaft anziehen würde. Doch der Erfolg gab Freitag recht: Schon 2004 konnte der Store durch die Übernahme einer benachbarten Galerie auf 140 Quadratmeter erweitert werden. Das eröffnete die Möglichkeit, die Taschenauswahl erheblich zu vergrößern. 2021 folgte eine umfassende Renovierung, um die Taschen und Accessoires aus recycelten und zunehmend zirkulären Materialien noch besser in Szene zu setzen.

Das Besondere an Freitag-Taschen ist neben ihrer Funktionalität auch die Individualität. Da jede Tasche aus gebrauchten Lkw-Planen besteht, gleicht kein Stück dem anderen. Dieses Prinzip der Einzigartigkeit und die konsequente Nutzung von Abfallmaterialien spiegeln Freitags Streben nach Innovation und Kreislaufwirtschaft wider. Freitag möchte den Lebenszyklus seiner Taschen und Accessoires so lange wie möglich ausdehnen. Das wird durch umfassende Services wie Reparaturen, den Austausch und das Rücknahmeprogramm ermöglicht, das es Kunden erlaubt, ihre Taschen im Kreislauf zu halten, anstatt sie zu entsorgen.

Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema bei Freitag 

2024 erreichte die Marke einen weiteren Meilenstein mit dem Mono[PA6] Backpack, dem ersten vollständig recycelbaren Rucksack. Dank der Verwendung eines einzigen Materials (Polyamid PA6) ist er komplett zirkulär gestaltet. Auch bei der Entwicklung weiterer Produkte setzt Freitag konsequent auf Recycling und Wiederverwendung: Ein Beispiel ist die biologisch abbaubare Kleidungsreihe und eine zirkuläre Smartphone-Hülle aus alten Skischuhen. Zusammen mit Industriepartnern arbeitet Freitag zudem an einer Lösung, eine Lkw-Plane, die nach einem zweiten Leben als Tasche nicht im Müll, sondern wieder im Kreislauf landet. Die Produktionsstätte in Zürich-Oerlikon, das sogenannte „Planenhauptquartier“, ist seit 2011 der Ort, an dem die gebrauchten Planen auf rund 7500 Quadratmetern zerlegt, gewaschen und für die handgefertigte Herstellung der Taschen vorbereitet werden. Auch hier zeigt sich das Engagement für Kreislaufwirtschaft: Beispielsweise wird Regenwasser genutzt, um die Planen zu waschen, was den Wasserverbrauch reduziert und den ökologischen Fußabdruck der Produktion verringert.

Freitag spricht eine Kundschaft an, die eine ähnliche Einstellung zu Themen wie Nachhaltigkeit, Konsum und Design hat. Viele von ihnen sind umweltbewusst und nutzen das Fahrrad als Hauptfortbewegungsmittel in der Stadt. Freitag-Taschen richten sich an Menschen, die in urbanen Umgebungen unterwegs sind und eine funktionale, robuste Tasche suchen, die ihnen im Alltag Flexibilität bietet.

Freitag Store, Klosterwall 9 (Hammerbrook)

Dieser Artikel ist zuerst in SZENE HAMBURG STYLE 2025 erschienen.