Reeperbahn Festival: Freitag und Samstag zeigten sich von ihrer vergnüglichen Seite – mit Headlinern im Docks und chilligem HipHop bei der BlockParty
Da kribbelte es im Bauch, als publik wurde, dass Fünf Sterne Deluxe ein Überraschungskonzert beim Reeperbahn Festival geben. Zumindest bei denjenigen, die seit Ende der 1990er Jahre dem deutschen Sprechgesang zugeneigt sind.
So schlängelte sich also am Donnerstag die wartende Masse vor dem Docks noch ein bisschen weiter gen Spielbudenplatz als sonst. Wer das Glück hatte reinzukommen, wurde bestens von den Hamburger HipHop-Veteranen unterhalten.
Die Show startete mit einer Maskerade (Bild oben): Wladimir Putin und Barack Obama streckten die berühmten fünf Finger in die Höhe. Zum Abschluss regnete Konfetti von der Decke. Dazwischen gab’s Fünf Sterne Deluxe-Klassiker zum Mitwippen und einen Vorgeschmack auf’s neue Album „Alt.Neu“ – das erste seit „Neo.Now“ im Jahr 2000.
Unser Höhepunkt der Warner Music Night im Docks war aber die Show von Rudimental, dem Kollektiv aus dem Nord-Londoner Stadtteil Hackney, die Drum’n’Bass mit elektronischer Musik zu einer extrem tanzbaren Mischung vermengen.
Die Stammbesetzung – Amir Amor, DJ Locksmith, Kesi Dryden und Piers Agget – wurde live von diversen weiteren Musiker unterstützt, die sich auf der Bühne verausgabten. Und tatsächlich hielt keine Hüfte still als Rudimental plus X grinsend, schwitzend, groovy über die Bühne wehten.
Wer in diesem Jahr auf dem Reeperbahn Festival schon vor Sonnenuntergang über den Kiez stromerte, den führte es unweigerlich am bunten Streetart-Dorf von Viva con Agua vorbei (Video unten). Hier wurde auf die gegenwärtigen globalen Herausforderungen im Umgang mit Wasser hingewiesen. Drum ging es mit Live Painting, Live Musik, Kunstinstallationen und Graffiti besonders bunt und gechillt zur Sache – bestens geeignet, um der Glitzermeile für eine Weile den Rücken zuzukehren.
Text/Fotos/Video: Lena Frommeyer