Die radikale Subkultur der 1980er-Jahre in Deutschland wird ab 23.1. im Museum für Kunst und Gewerbe beleuchtet
Die 1980er-Jahre in Deutschland waren geprägt von politischer und gesellschaftlicher Kälte. Die Subkultur antwortete darauf mit extremer Abgrenzung. Ihr radikaler Bruch mit herrschenden Konventionen sorgte international für Aufmerksamkeit. Mit deutschen Texten setzten Bands sich gezielt vom englischsprachigen Mainstream ab, mit dadaistischen Inhalten sowie experimentellen Klängen, aber auch mit eigenen Zeitschriften und selbst aufgenommenen Kassetten stellten sie sich der gesellschaftlichen Norm entgehen und nahmen nicht nur musikalisch Einfluss auf die Gesellschaft.
1981 fand im Berliner Tempodrom ein Festival statt, dessen (ob bewusst oder versehentlich) falsch geschriebener Titel zum Synonym für diese Subkultur der frühen 1980er-Jahre wurde: „Geniale Dilletanten“. Das Museum für Kunst und Gewerbe beleuchtet in einer gleichnamigen Tournee-Ausstellung des Goethe-Instituts diese Bewegung. Im Mittelpunkt stehen sieben Bands aus ganz Deutschland – inklusive DDR: „Die Tödliche Doris“, „Der Plan“, „Deutsch Amerikanische Freundschaft“, „Einstürzende Neubauten“, „Freiwillige Selbstkontrolle“, „Ornament und Verbrechen“ sowie die Hamburger Gruppe „Palais Schaumburg“ (Foto).
Die Ausstellung wirft ein Licht auf die vielfältigen Verbindungen der Akteure untereinander und zeigt ihren Einfluss auf Kunst, Film, Mode und Design, wenige Jahre vor noch radikaleren innerdeutschen Veränderungen – dem Mauerfall.
Text: Lisa Scheide
Foto: Ilse Ruppert
Museum für Kunst und Gewerbe (MKG)
Steintorplatz (St. Georg)
ab 23.1.
Di-So, 10–18, Do 10–21
Do an und vor Feiertagen 10–18 Uhr
https://youtu.be/U2X9mA_jKYI
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