Japan, Heimat und Heimatverlust

Das Museum für Kunst und Gewerbe wirft aktuell einen Blick nach Ostasien und Altonaer Museum gibt der israelischen Künstlerin Hila Laviv Raum
Laviv entwickelt eine Installation über die Zerbrechlichkeit von Heimat (©Hila Laviv)

Inspiration Japan im Museum für Kunst und Gewerbe

Start einer Umgestaltung im Sammlungsbereich Ostasiatische Kunst im MK&G: die Schau „Inspiration Japan“ (©Henning Rogge)

Schwarze Schriftzeichen auf einer Hängerolle, verschneite Berge vor weitem Wolkenhimmel, zwei Tänzerinnen mit Fächer in der Hand: Die Kunst Japans birgt eine facettenreiche Bilderwelt. Kein Wunder, dass viele europäische Künstler, insbesondere im späten 19. Jahrhundert, davon so fasziniert waren – und diese Faszinationskraft wirkt auch heute noch fort, etwa in der aktuellen Schau „Inspiration Japan. Die Sammlung Walter Gebhard“ im Museum für Kunst und Gewerbe.

Mit Unterstützung der Campe’schen Historischen Kunststiftung konnte das MK&G 2021 die Privatsammlung des Germanisten Walter Gebhard (1936–2019) erwerben – mit über 500 japanischen und chinesischen Malereien, Farbholzschnitten und Kalligrafien. Einige davon präsentiert das Museum nun über zwei Stockwerke im Dialog mit Schwertschmuck, Keramiken, Lackwaren und Metallarbeiten aus der bestehenden Sammlung.

Die Schau „Inspiration Japan“ bildet aber erst den Start einer umfangreicheren Umgestaltung des Sammlungsbereiches Ostasiatische Kunst im MK&G. Noch bis zum 20. Mai 2024 ist die Ausstellung „Inspiration Japan“ im Museum für Kunst und Gewerbe zu sehen. Danach wird im zweiten Obergeschoss der Fokus auf China liegen.

Lost Homes / To forget beautiful things im Altonaer Museum

Aufgrund der aktuellen Geschehnisse erst im Februar in Hamburg: Hila Laviv aus Tel Aviv (©Roni Cnaani)

Seit der Gründung vor 160 Jahren macht das Altonaer Museum norddeutsche Kunst- und Kulturgeschichte anschaulich. Immer mehr aber verknüpft das Museum seine historische Sammlung mit relevanten Themen der Gegenwart, wie etwa Stadtentwicklung, Inklusion und Migration.

In diesem Zuge wurde auch die israelische Künstlerin Hila Laviv eingeladen: In den Bauernstuben, einem Objektensemble, das seit über einem Jahrhundert als Bestandteil der Dauerausstellung Einblick in ländliche Wohnkulturen bietet, entwickelt sie eine Installation über die Fragilität von Heimat – mit sehr persönlichem Bezug. Denn den Ausgangspunkt von „Lost Homes / To forget beautiful things“ bilden die Kindheitserinnerungen ihrer eigenen Großmutter, die 1939 von Hamburg nach Schweden fliehen musste und später in Israel lebte.

Wie dringlich die Themen von Lavivs Arbeit leider heute noch sind, zeigt sich auch daran, dass die Eröffnung vom 7. November auf den 28. Februar kommenden Jahres verschoben werden musste. Aufgrund der Konflikte in Israel kann die Künstlerin, die mit ihrer Familie in Tel Aviv lebt, derzeit nicht nach Hamburg reisen.

„Lost Homes / To Forget Beautiful Things“ ist vom 28. Februar bis zum 22. Juli 2024 im Altonaer Museum zu sehen

Diese Artikel sind zuerst in SZENE HAMBURG 01/2024 erschienen.

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