Konsequent auf Kurs

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Seit 2009 gibt es mit Hamburg Energie wieder einen städtischen Versorger. Ziel war und ist eine nachhaltige Versorgung. Der Weg ist weit, doch es gibt Projekte, die den Weg ebnen. Wir schauen sie uns an

Text: Andreas Daebeler

Hamburg lebt. Die Stadt ist laut, wuselig, kreativ und mobil. Eine pulsierende Metropole, in der gefahren, gebaut und entwickelt wird. Dafür braucht es Energie. Viel. An der Elbe sorgt seit 2009 wieder ein städtischer Versorger für Power: Hamburg Energie.

Das Unternehmen spielt eine tragende Rolle bei der angestrebten Klimawende. Zusammen mit Podcaster Frits vom Deep Dive Club aus Eimsbüttel und Hamburg-Energie-Kollegen Oliver begeben wir uns auf einen Streifzug quer durch Hamburg. Auf der Suche nach grünen Technologien. Unser Trip beginnt nicht von ungefähr am Elbstrand.

Windenergie hat sich bewährt

Denn direkt an Hamburgs Lebensader hat man nicht nur einen schönen Blick auf den Hafen, sondern kann sich auch von dem überzeugen, worauf Hamburg Energie in Sachen Nachhaltigkeit unter anderem setzt. In Sichtweite auf der anderen Uferseite drehen sich jede Menge Windräder, deren Anzahl in den vergangenen Jahren gewachsen ist. „Wir machen Ökostrom aus der steifen Brise, die uns im Norden ja häufig um die Nase weht“, sagt Olli. „In mehr als 20 Anlagen wird der größte Teil unseres regionalen Ökostroms erzeugt.“

Die Nutzung von Wind sei eine der ältesten Formen der Energiegewinnung. Schon seit Jahrtausenden nutze der Mensch diese ursprüngliche Kraft der Natur, um seine Arbeit zu erleichtern. Das Grundprinzip der Stromerzeugung in einem modernen Windrad sieht heute wie folgt aus: Der Wind setzt die Rotorblätter in Bewegung. Die Drehung erzeugt mechanisch Energie, die von einem Generator im Windrad in Strom umgewandelt wird.

Innovative Biogas-Produktion

Hamburg Energie nehme die Herausforderungen des globalen Klimawandels ernst, so Olli. Das zeigten auch die vielen Solaranlagen auf den Dächern der Stadt, zum Beispiel auf dem Schuppen 52 oder dem Energieberg Georgswerder.

Wenn es ums Gas geht, ist auf unserer Tour ebenfalls einiges zu entdecken. Etwa auf dem Gelände des Klärwerks von Hamburg Wasser. Dort entsteht das städtische Biogas. Bakterien produzieren in großen, weithin sichtbaren Faultürmen aus dem Klärschlamm das Biogas, um es aufbereitet ins Hamburger Gasnetz einzuspeisen. „Dass wir besonders in Städten mit unseren Ressourcen sparsam umgehen sollten, hat einen einfachen Grund: Metropolregionen wachsen, und das nicht zu knapp“, erklärt Olli seinem Podcaster-Kollegen Frits. Hamburg bilde da keine Ausnahme. Und der Trend bringe viele Herausforderungen mit sich: „Vor allem für die Umwelt, denn natürlich haben sich unsere Ressourcen diesen Wachstumstrends nicht auf wundersame Weise angepasst. Umso wichtiger ist es uns, die Energiewende im Norden voranzutreiben und vor Ort neue kreative und innovative Wege zu beschreiten.“

E-Mobilität mit Ökostrom

Wir verlassen den Fluss, denn nicht nur dort ist Energiewende sichtbar. Überall in der Stadt verteilt stehen mehr als 500 Ladesäulen, an denen zwei Elektrofahrzeuge gleichzeitig Strom tanken können – macht mehr als 1.000 Ladepunkte. Hamburg Energie speist sie alle mit 100 Prozent Ökostrom – ganz unabhängig davon, über welches System oder welchen Anbieter der Fahrzeugbesitzer tankt und bezahlt. Ziel sei es, so Olli, sicherzustellen, dass Elektromobilität in der Hansestadt wirklich emissionsfrei funktioniere und die Elektroautos einen echten Umweltnutzen böten.

Vom Schutzbunker zum Wärmekraftwerk

Unsere Reise durch Hamburg endet in Wilhelmsburg am Energiebunker. Der Bau in der Neuhöfer Straße hat nicht nur eine lange Geschichte als Mahnmal des Zweiten Weltkrieges. Der ehemalige Flakturm ist heute ein ökologisches Wärmekraftwerk für nahe Wohnquartiere. Wo die Menschen einst Schutz vor dem Krieg gesucht haben, steht heute ein riesiger Wassertank, der als Pufferspeicher dient. Verschiedene regenerative Energiequellen speisen den ganzen Tag über ihre Wärme in den Speicher ein. Über das Nahwärmenetz gelangt diese dann in die umliegenden Haushalte. Das macht die Öl-, Gas- und Stromheizungen in den einzelnen Wohnungen und Häusern überflüssig und spart so CO2.


SZENE HAMBURG Nachhaltigkeit 1/2021

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Solartechnik, Windräder, Biogas – nachhaltige Ansätze gibt es genug, wenn es um Energie geht. Dass es trotzdem in Hamburg noch viel zu tun gibt, wenn Klimaneutralität erreicht werden soll, zeigt ein Blick auf Zahlen von 2019. Von den 9,1 Megawattstunden Strom, die in dem Jahr vor Corona insgesamt erzeugt wurden, stammten mit 8,4 Millionen Megawattstunden immer noch mehr als 90 Prozent aus fossilen Energieträgern. Gerade mal 0,6 Millionen Megawattstunden wurden laut Statistikamt Nord aus erneuerbaren Energien gewonnen. Die gute Nachricht ist, dass das gut vier Prozent mehr waren als noch ein Jahr zuvor. Es geht also voran.

Podcaster Frits vom Deep Dive Club (r.) und Oliver Marcus Hollwedel von Hamburg Energie (Foto: Hamburg Energie)

Der Frits.Boxx Podcast

Wie einfach Klimaschutz sein kann, was Verbraucher selbst für mehr Umweltschutz tun können und alle Details zur Energiewende locker und unterhaltsam aufbereitet, gibt es in der neuesten Folge des Podcasts Frits.Boxx. Wer sich zusammen mit Frits und seinen Gästen auf den Streifzug quer durch Hamburg begeben möchte, findet ihn ganz einfach online:

hamburgenergie.de/fritsboxx


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