Die zwei oben genannten Gewinner, Janek Pentz und Karol Muskala, stehen am 6. Dezember auf der Bühne – gefördert von der Haspa Musik Stiftung. Beide polnischen Gitarristen haben in den vergangenen Jahren den ersten Preis in der Kategorie „Popular Guitar Styles“ gewonnen und zeigen eindrucksvoll, wie vielfältig moderner Fingerstyle klingen kann. Pentz vereint Rock, Pop, Jazz und Klassik zu einem ganz eigenen Sounduniversum, während Muskala, ein Autodidakt, mit perkussivem Spiel und emotionalen Eigenkompositionen begeistert.
Für die beiden Newcomer ist es ein Abend an der Seite international gefeierter Musiker: Reentko Dirks und Sönke Meinen. Dirks – Gitarrist, Komponist und Produzent – stand bereits mit Größen wie Yo-Yo Ma und Giora Feidman auf der Bühne. Sein Spiel wurde vielfach ausgezeichnet. Meinen, einst Schüler von Dirks, zählt heute selbst zur ersten Liga der internationalen Gitarrenszene. Sein Stil verbindet Folk, Klassik, Pop, Jazz und Filmmusik zu einem musikalischen Storytelling, das berührt und überrascht: Vier Solisten, die mit technischer Brillanz, Spielfreude und Tiefe zeigen, warum Hamburg längst als Hotspot der europäischen Gitarrenkunst gilt.
Gitarrenhauptstadt Hamburg: Die Anfänge
Die Fingerstyle Night ist nur eine von vielen Ideen des Hamburger Musikpädagogen Christian Moritz. Vor 25 Jahren gründete er die Initiative GitarreHamburg, heute eine gemeinnützige GmbH, die hinter erfolgreichen Projekten wie dem Hamburger Gitarrenfestival und den Hamburger Gitarrentagen steht. „Unsere Mission ist es, Menschen vom ersten Ton bis zur Bühnenreife zu begleiten“, sagt Moritz, der sein Wissen in Kursen, Workshops und Unterricht weitergibt. Über 300 Preisträgerinnen und Preisträger von „Jugend musiziert“ stammen inzwischen aus seiner Schule – viele davon mit ersten Preisen.
Mehr als nur Preise: Musik als Verbindung
„Musik ist so viel mehr als üben und auftreten – sie verbindet Menschen, stärkt Selbstvertrauen und macht einfach glücklich“, findet Moritz. Mit dem von ihm gegründeten JugendGitarrenOrchester-Hamburg sowie den Nachwuchsensembles JGOH-Juniorteam Nord und Ost bietet GitarreHamburg Kindern und Jugendlichen kostenlose Ensembleangebote, Workshops und Konzerte mit professionellen Musikerinnen und Musikern.
Ein zentraler Partner ist dabei die Haspa Musik Stiftung, die viele Projekte finanziell und organisatorisch unterstützt – etwa den HANSE GUITAR CUP, der 2026 in die nächste Runde geht. „Der Wettbewerb richtet sich an junge Gitarristinnen und Gitarristen, die ins Konzertleben einsteigen wollen“, erklärt Moritz. Nach einer Bewerbungsrunde spielen die Talente in verschiedenen Haspa-Nachbarschaftsfilialen kleine Konzerte – das Publikum entscheidet, wer ins Finale einzieht. Beim Hamburger Gitarrenfestival folgt dann das große Finale – samt Preisen, gestiftet von der Haspa Musik Stiftung.
Bleibt da noch Zeit, selbst zu spielen? „Ehrlich gesagt kaum. Aber die Arbeit mit dem Nachwuchs macht so viel Freude, dass ich die Bühne gar nicht vermisse – und im Unterricht spiele ich schließlich ständig mit“, so Moritz lachend.
