Der Entertainer kommt für zwei Abende in den Stadtpark. Ein Sommergespräch über Gesundheitsschwimmen, Pommes und Pfefferminztee
Interview: Erik Brandt-Höge
Foto: Helge Schneider
SZENE HAMBURG: Helge, wie verbringst du warme Sommertage am liebsten?
Helge Schneider: Ich gehe manchmal schwimmen. Morgens, wenn die noch nicht alle da sind.
Richtig mit Bahnenziehen und so?
Nee, mehr oder weniger Gesundheitsschwimmen.
Was meinst du mit Gesundheitsschwimmen?
Wassertreten zum Beispiel. Ich gehe auch ins Solebad. Dann ins kalte Wasserbecken und dann mit den Füßen auf so Kieselsteine. Danach wieder ins Wasser becken. Oh, und danach schwimme
ich dann tatsächlich eine Bahn und tue dabei so, als wäre ich ein Wahnsinnsschwimmer.
Wie machst du das?
Ich schwimme unter Wasser. Zwei Züge. Das reicht, um klarzustellen, wie gut ich bin.
Und danach Pommes?
Kann im Moment keine Pommes essen.
Wieso nicht?
Weil ich die nicht mag. Die Pommes, die mittlerweile angeboten werden, sind oft richtig scheiße. Die kommen aus der Tiefkühltruhe. Für schöne Pommes muss man erst mal einen schönen Pommeswagen finden.
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Was machst du sonst noch so, wenn das Sommerwetter gut ist?
Ich habe zu Hause so ein Fass mit kaltem Wasser. Da gehe ich rein. Einmal untertauchen: erfrischt! Manchmal tue ich auch Eiswürfel rein.
Hast du ein Lieblingssommergetränk?
Pfefferminztee.
Pfefferminztee?
Mach ich immer im Sommer, heißen Tee trinken. Als Kind habe ich das von den Tuaregs übernommen. Ich werde auch oft mit Pullover und Jacke gesehen, auch bei 35 Grad.
Was gibt’s zu essen bei solchen Temperaturen? Paar Möhrchen mit Dip?
Honigmelone. Und Brötchen mit Käse. Und Hühnerbeinchen aus dem Ofen. Oder mal Chili con Carne. Was auch lecker ist: Fischstäbchen mit Kartoffelbrei und Spinat.
Und nach dem Essen auf die Gartenliege?
In die Hängematte. Manchmal auch arbeiten. Zum Beispiel komponieren.
Trittst du auch gerne auf, wenn es so warm ist?
Ja, das macht mir sehr viel Spaß, ist allerdings eine ganz andere Geschichte, als im Winter in Hallen zu gehen. Auch weil draußen alles anders klingt.
Irgendwelche Routinen vor den Open-Air-Auftritten? Vielleicht sogar eine Runde Schwimmen?
Nee. Ich mache vorher eigentlich gar nichts. Ich lungere so rum. Nur die Bühne bereite ich vor. Falls es mal regnet, spanne ich zum Beispiel einen Sonnenschirm übers Klavier.
„Ich mache, was ich will“
Kennst du Nervosität vor Shows?
Nö. Ich freu mich immer, wenn ich auftrete. Gibt Leute, die haben Lampenfieber. Ich kenne das nicht.
Im Stadtpark spielst du bestimmt auch Songs vom neuen „Partypeople“-Album, über das du kürzlich sagtest: „Ich selbst bürge für die Qualität.“
Aber selbstverständlich.
Wann ist denn ein Album für dich qualitativ hochwertig?
Wenn es ohne Kompromisse gestaltet ist, innen und außen. Und wenn es persönlich ist. Mein Album ist zum Beispiel sehr persönlich. Ich mache ja auch alles im Einmann-Betrieb. Ich mache, was ich will, und das merkt man dem Endprodukt auch an.
Und wann ist ein Konzert nach deinem Empfinden tipptopp gelungen?
Wenn der Sound gut war und alle glücklich und zufrieden nach Hause gehen.
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Belohnst du dich dann mit irgendetwas? Vielleicht mit einem Cocktail mit Schirmchen im Schatten?
Ich trinke im Moment gar keinen Alkohol.
Cocktail geht ja auch ohne.
Fruchtcocktail?
Genau.
Nee.
Irgendeine andere Belohnung?
Manchmal ein Gläschen Rotwein mit meiner Band. Kann man mal machen. Und ein wunderschöner Schlaf.
Freilichtbühne im Stadtpark, Helge Schneider, 31.8.+1.9.19, 19 Uhr, Saarlandstraße 71 (Winterhude)
Dieser Text stammt aus SZENE HAMBURG, August 2019. Titelthema: Wie sozial ist Hamburg? Das Magazin ist seit dem 27. Juli 2019 im Handel und zeitlos im Online Shop oder als ePaper erhältlich!