Keine Rücksicht auf Kommerz: In Hamburg gibt’s genug Kunst zu kaufen. Drum konzentriert sich die Nachwuchsschau nun ganz auf Förderung
Nach 15 Jahren Index hat es Galeristin Elena Winkel (Galerie Conradi) gereizt, etwas Neues zu probieren. Auch, weil sie meint, dass es in Hamburg inzwischen mehr als genug Möglichkeiten gibt, Kunst zu kaufen. So verwandelte sie die einstige Verkaufsmesse Index zum diesjährigen Jubiläum in eine Übersichtsschau, die keinerlei Rücksicht auf kommerzielle Aspekte nimmt, dafür umso mehr auch auf den überregionalen Nachwuchs.
Der kommt aus London, Frankfurt, Düsseldorf, Berlin und Leipzig. Und natürlich kommen auch Künstler aus Hamburg. Hier ausschließlich von der HFBK und ausgewählt von der jungen Kunsthistorikerin Julia Bunnemann.
Hat man seit Beginn der Kunstmesse in der Hamburger Botschaft die spannendsten künstlerischen Positionen immer auf der Index gesehen, Aufregendes entdeckt und konnte den Blick immer weiter über die Grenzen der Stadt schweifen lassen, wird dieser jetzt geschärft.
Stärker thematisch ausgerichtet, steht in diesem Jahr die Videokunst im Zentrum, da gerade dort für Elena Winkel sehr interessante Arbeiten entstehen, gerade was den Umgang mit Bildern und mit Informationen angeht.
15 Künstler sind vertreten, die sich mit der Frage nach Authentizität und mit Optimierungsstrategien des Eigenbildes beschäftigen, mit dem Individuum und dessen sozialer Orientierung und Codierung, mit kreativer Effizienz und der Welt digitaler Präsentation. Immer wieder spiegeln sich dabei in den Arbeiten die Figuren selbst und verhandeln so auch die Position des Betrachters neu.
Und natürlich wird auch in diesem Jahr der mit 5.000 Euro dotierte Berenberg-Preis für junge Kunst verliehen – und es wird ordentlich gefeiert. Gründe gibt es ja genug.
Text: Sabine Danek
Beitragsbild: Rosanna Graf, I, PROTOZOAN, 2014, HD video, 11 min
Index 15 & Berenberg-Preis für junge Kunst:
Kunsthaus
Klosterwall 15 (Hammerbrook)
Eröffnung: 12.11., 21 Uhr
bis 15.11.