Eine moderne Megacity, in altbekannte Altonaer Straßenzüge implantiert – solche Dinge sieht man ab dem 9. Juni in Hamburgs Programmkinos
Die Stadt wird zum visuellen Abenteuerspielplatz: Was „urbane Verdichtung“ heißt, ist im Juni beim Kurzfilmfestival zu sehen. Hier zeigt sich Hamburg aus ganz neuen Perspektiven, und vertraute Szenerien verwandeln sich in fremde Welten. So erzählt Till Nowak in dem dystopischen Kurzfilm „Dissonance“ (Foto) von der prekären Existenz eines Konzertpianisten und seinem letzten Auftritt.
Doch vor allem geht es dem Hamburger Regisseur darum, die Welt mit den digitalen Mitteln der 3D-Animation ganz neu zu erschaffen – wobei er der modernen Megacity altbekannte Altonaer Straßenzüge implantiert. Ähnlich, aber mit technisch minimaleren Mitteln, verwandelt Louis Fried in „Postcard to Godzilla“ den Hamburger Hafen mit seinen Kränen, Docks und Containern in eine apokalyptische Landschaft, indem er die SchwarzweißAufnahmen einer alten Bolex-Schmalfilmkamera mit bedrohlichen Electrosounds unterlegt.
Einen urbanen Katastrophenfilm haben auch Lisa Schambortski und Andreas Boschmann gedreht: Schließlich zeigt ihr „City Spirit – Vier Türme, eine Seele“ mit dem Hamburger City-Hof ein aktuell von Abrissplänen bedrohtes Kulturdenkmal.
Das Internationale Kurzfilmfestival Hamburg findet vom 9. bis 15.6. im 3001 Kino, B-Movie, Lichtmeß, Studio-Kino, Metropolis, Zeise und im Festivalzentrum auf dem Kolbenhof (Friedensallee 128) statt.