Interview: Y’akoto, die Reisende

Yakoto
Foto: Julia Kiecksee

Y’akoto, 27, wurde in Hamburg geboren und ist in Ghana aufgewachsen. Im Interview spricht sie über musikalische Einflüsse von Barmbek bis zur Küste Afrikas, und sie erklärt, warum sie mit ihrem Protest-Song „Reception“ nicht im Rahmen des G20-Gipfels in Hamburg auftreten wird

SZENE HAMBURG: Paris, Stockholm, Los Angeles, Dakar – du bist in vielen Städten zu Hause. Welchen Stellenwert hat Hamburg, dein Geburtstort, da aktuell? 

Y’akoto: Einen großen! Hier leben ein Teil meiner Familie und meine Freunde. Da ich gerade mein Album in Deutschland veröffentliche und für Promo unterwegs bin, bin ich auch viel hier und freue mich immer, wenn ich in meine Hamburger Wohnung komme.

Ist Hamburg für dich auch mit Musik am engsten verknüpft? Oder inspiriert dich die afrikanische Küste dann doch mehr als St. Pauli? 

Die Musikszene in Hamburg mit ihren vielen Clubs und Genres, ja allein die Diversität in meinem Stadtteil Barmbek war, ist und bleibt eine Inspirationsquelle für mich. Schon in meiner Schulzeit habe ich Musik in Hamburg gemacht, schreibe, komponiere und produziere hier nach wie vor. Die Musikszene in den afrikanischen Küstenmetropolen hat eine andere Ästhetik und Message. Sie bietet mir deshalb eine zusätzliche Ausdrucksmöglichkeit. Ich bin genauso gerne dort wie in Hamburg.

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Wie muss man sich dein musikalisches Arbeiten hier vorstellen?

Das ist unterschiedlich. Bei gutem Wetter liege ich gerne mal lange im Stadtpark herum und lasse die Ideen, die ich dort und während meiner langen Spaziergängen in meiner Barmbeker Ecke bekomme, in mein Songbook einfließen.

Zu Hause am Küchentisch entsteht natürlich auch mal etwas, und gelegentlich bin ich mit meinen Freunden im Studio.

Und wo sind deine Lieblingsauftrittsorte in der Stadt? Ist der Stadtpark, wo du im August spielen wirst, vielleicht nicht nur eine Inspirationsquelle, sondern mit seiner Freilichtbühne auch wie gemacht für dich und deine Konzerte? 

Hamburg bietet einiges! Meine Konzerte im Knust, auf Kampnagel, in der Fabrik und im Mojo habe ich alle sehr genossen, weil es alles tolle Locations sind. Und die Stadtparkbühne ist für mich einfach nur „wow!“. Dort kommt meine Musik tatsächlich sehr gut zur Geltung.

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Wird man dich und deinen neuen Protest-Song „Reception“ vielleicht auch schon etwas früher in Hamburg hören? Schließlich steht im Juli der G20-Gipfel in der Stadt an, wäre ja ein guter Zeitpunkt, um Zeilen wie „no time to fake it, we can make it“ zu singen. 

Am Vorabend des Gipfels findet ja ein kostenloses Konzert statt. Ich würde gerne aktiv dabei sein, aber wie soll das gehen? Die G20 der Musik haben den Slot ja einfach mal schön unter sich aufgeteilt: Goldplay, Herbert Grönemeyer, Ellie Goulding, The Chainsmokers …

/ Interview: Erik Brandt-Höge / Foto: Julia Kiecksee

Das Album  „Mermaid Blues“ (Warner) ist im Handel erhältlich  Konzerttermin Hamburg: 19.8.2017, Stadtpark, 19 Uhr. Mehr Infos auch hier

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