Neue Dauerausstellung in der Israelitischen Töchterschule 

Nach umfangreicher Sanierung hat im Juli ein Bereich der Gedenk- und Bildungsstätte Israelitische Töchterschule wiedereröffnet. „Jüdische Kinderwelten. Die Geschichte der Israelitischen Töchterschule“ zeigt auf 200 Quadratmetern jüdisches Schulleben und bietet ein Raum zum Gedenken
Die Gedenk- und Bildungsstätte Israelische Töchterschule hat eine neue Dauerausstellung  eröffnet. Ein zentraler Raum für jüdisches Gedenken in Hamburg steht seit Juli 2025 kostenlos der Öffentlichkeit zur Verfügung
Die Gedenk- und Bildungsstätte Israelische Töchterschule hat eine neue Dauerausstellung  eröffnet. Ein zentraler Raum für jüdisches Gedenken in Hamburg steht seit Juli 2025 kostenlos der Öffentlichkeit zur Verfügung (©VHS Hamburg/Gesche Jäger) 

Mit der Wiedereröffnung der Gedenk- und Bildungsstätte Israelitische Töchterschule am 13. Juli 2025 erhält Hamburg einen modernen Lern- und Erinnerungsort, der jüdische Geschichte aus kindlicher Perspektive erlebbar macht. Unter dem Titel „Jüdische Kinderwelten. Die Geschichte der Israelitischen Töchterschule“ lädt die neue Dauerausstellung auf rund 200 Quadratmetern dazu ein, sich mit jüdischem Schulleben zwischen Kaiserreich, Weimarer Republik und Nationalsozialismus auseinanderzusetzen – und dabei auch den Blick in die Gegenwart zu richten

Israelitische Töchterschule: Geschichte anschaulich und nahbar

Historische Quellen veranschaulichen das Leben in der Israelitischen Töchterschule und machen die Geschichte nahbar (©VHS Hamburg/Gesche Jäger) 

Inmitten des Karolinenviertels, in einem denkmalgeschützten Schulgebäude von 1884, werden Alltag und Ausgrenzung aus der Perspektive jüdischer Kinder vermittelt. Die Ausstellung basiert auf einer Vielzahl historischer Quellen – von Aufsätzen über Fotos bis hin zu Originalobjekten wie einem Schulranzen oder einem Poesiealbum. Persönlichen Zeugnisse geben einen tiefen Einblick in die Lebenswelt jüdischer Schülerinnen und machen Geschichte anschaulich und nahbar. 

„Die neue Ausstellung schafft Raum für Fragen, Lernen und Nachdenken – gerade auch für junge Menschen“, betonte Hamburgs Bildungssenatorin Ksenija Bekeris bei der feierlichen Eröffnung am 10. Juli. Besonders Schulklassen sollen die Möglichkeit erhalten, sich aktiv mit den Themen Bildung, Zugehörigkeit und Verfolgung auseinanderzusetzen. Dazu trägt nicht nur die didaktisch durchdachte Ausstellungsgestaltung bei, sondern auch die neue Lernwerkstatt, in der Schülerinnen und Schüler eigene Beiträge zur Erinnerungskultur erarbeiten können.

Ein zentraler Ort jüdischer Erinnerungskultur in Hamburg 

Klassenfoto einer 1. Klasse der Israelitischen Töchterschule, 1936, fotografiert vor der Turnhalle und Aula (©IGDJ)

Drei zentrale Ausstellungsräume führen durch Vergangenheit und Gegenwart: Im Raum „Großstadt“ zeigt ein interaktiver Stadtplan das jüdische Leben in Hamburg früher und heute. Der historische Unterrichtsraum thematisiert das pädagogische Konzept einer modernen jüdischen Bildungsstätte. Und der Raum „Letzter Ort“ erinnert an die Jahre zwischen 1933 und 1942, als die Töchterschule bis zu ihrer gewaltsamen Schließung unter der NS-Herrschaft zum Zufluchtsort für jüdische Kinder wurde.

Zeitzeuginnen- und Zeugenberichte, Hörstationen, Filmbeiträge und Interviews mit jungen jüdischen Erwachsenen ergänzen die historischen Inhalte und schlagen eine Brücke in die Gegenwart. „Die Stimmen der Kinder, die hier lernten, dürfen nicht vergessen werden – sie gehören zur Geschichte dieser Stadt“, so Dr. Anna von Villiez, Leiterin der Gedenk- und Bildungsstätte und Kuratorin der Ausstellung.

Nach Abschluss der denkmalgerechten Sanierung und mit einem modernen Vermittlungskonzept positioniert sich die Israelitische Töchterschule als zentraler Ort jüdischer Erinnerungskultur in Hamburg. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es auf der Website der Volkshochschule.

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