Ein Buch von einer spannenden jungen Autorin aus den Niederlanden: Die Rede ist von Jente Posthuma. Ihr aktuelles Buch stand im letzten Jahr auf der Shortlist für den renommierten Booker Prize, einen der wichtigsten britischen Literaturpreise überhaupt, hat am Ende aber leider nicht gewonnen. Und dennoch ist es grandios.
Der Titel: „Woran ich lieber nicht denke“. Es geht darin um Liebe. Und um den Tod. Ein bisschen auch um den Tod der Liebe und die Liebe des Todes, denn: Sylvia hat einen Zwillingsbruder, oder vielmehr: hatte einen. Denn er lebt nicht mehr. Und dabei war er der wichtigste Mensch in Sylvias Leben, der einen riesigen Platz darin eingenommen hat; einen Platz, den Sylvia nun anderweitig füllen und/oder die entstandene Leere akzeptieren muss. Die Art und Weise, wie Jente Posthuma über die Trauer ihrer Protagonistin schreibt, ist beinahe körperlich spürbar, so nahe geht sie einem. Ein fantastisches Buch, humorvoll und melancholisch zugleich.
Jente Posthuma: „Woran ich lieber nicht denke“, Luchterhand Literaturverlag, 256 Seiten, 22 Euro

Diese Kritik ist zuerst in SZENE HAMBURG 03/2025 erschienen.