Es war ordentlich was los in den vergangenen 50 Jahren in Hamburg. Was genau, das konnte und kann man immer in der SZENE HAMBURG lesen. Seit 1973 steht im ältesten Stadtmagazin Hamburgs alles, was die Stadt ausmacht. Egal ob Kultur, Politik, Gesellschaft, die SZENE war Monat für Monat auf der Höhe der Zeit und ihr nicht selten sogar voraus. Denn die Blattmacher besprachen nicht bloß aktuelle Debatten, zeigten Trends auf und empfahlen Veranstaltungen, sie wagten immer auch einen Blick in die Zukunft – und lagen mit ihren Prognosen goldrichtig. Bis heute ist die SZENE wichtig und nicht wegzudenken aus Hamburg.
Gerade deswegen wurde der 50. Geburtstag selbstverständlich ausgiebig gefeiert: Am 30. Oktober 2023 kamen in der Fabrik mehr als tausend Hamburgerinnen und Hamburger zusammen, um auf SZENE HAMBURG anzustoßen und bis in die frühen Morgenstunden das Tanzbein zu schwingen.
Tanya Kumst und Mathias Forkel über die SZENE-Historie
Begrüßt wurden die Party-Gäste von den Geschäftsführern persönlich: Tanya Kumst und Mathias Forkel ließen in einer kurzweiligen Rede 50 Jahre Heft-Geschichte Revue passieren – nicht zuletzt mit allerhand Redaktionsanekdoten. So berichtete Tanya Kumst, dass die SZENE bis in die frühen 1990er Jahre mehr als zehn Seiten Kleinanzeigen pro Ausgabe beinhaltete. Dabei waren die Kontaktanzeigen stets besonders beliebt. „Die SZENE war bis Anfang der 1990er Jahre Tinder, Parship und ElitePartner in einem. Unter den Gästen findet sich bestimmt auch, das ein oder andere SZENE-Paar wieder.“
Print-Redaktionsleiter Erik Brandt-Höge betonte nach der Begrüßungsrede der beiden Geschäftsführer, dass es ein absolutes Privileg sei, Hamburg jeden Monat in der SZENE abbilden zu dürfen. „Das ist toll und macht uns unfassbar viel Spaß.“ Und Patrick Henke, Leiter des Online-Teams fügte hinzu: „Wir haben wirklich ein Hammer-Team, das immer hinter uns steht.“
Lob für die Arbeit von SZENE HAMBURG
Nach den einleitenden Worten begrüßte SZENE HAMBURG den Kultursenator der Stadt. Dr. Carsten Brosda betonte in seiner Festrede, dass SZENE HAMBURG kulturelle Dinge aus den Nischen herausholt und so ein öffentliches Bewusstsein dafür schafft: „Ich danke allen, die sowas wie journalistische Trüffelschweine in unserer Stadtgesellschaft sind und in einer Kulturlandschaft immer die Dinge finden, die ganz besonders sind.“
SZENE HAMBURG und die Kultur-SZENE
Doch eine SZENE-Geburtstag wäre nichts ohne aktuelle Debatten. Und so führt die Moderatorin des Abends Anke Harnack im Anschluss durch Talk-Runden mit Vertreterinnen und Vertretern aus Kunst, Kultur und Gastronomie. So diskutieren Ulrike Lorenz, Geschäftsführerin der Fabrik, Florian Weischer von Weischer Media, Tom Till, Geschäftsführer des Thalia Theaters und Dr. Carsten Brosda zusammen über den Stand der Kultur in Hamburg. So sagte beispielsweise Florian Weischer, dass es dem Kino bis zu den Streiks in Hollywood in diesem Jahr recht gut ging. Nun sei die Filmauswahl ein bisschen ausgedünnt, weil die Studios ihre guten Filme gerade noch zurückhalten.
Ulrike Lorenz bilanzierte zur Lage der Fabrik: „2023 ist durchwachsen. Wir merken schon, dass die Leute weniger Geld haben und dass die Energiepreise explodieren. Momentan verkaufen wir 20 bis 25 Prozent weniger Tickets. Wir hoffen, dass sich das wieder normalisiert, im Gegenzug müssen wir uns natürlich auch fragen: Was ist das neue Normal? Das Jahr 2022 war eine Ausnahmeerscheinung und die Jahre der Wahrheit sind 2023 und 2024 und das ist alles noch sehr durchwachsen.“ Und Tom Till hatte Positiveres zu verkünden. Auf die Frage, wie es dem Theater in Hamburg gehe, antwortete er: „Dem Theater geht es hervorragend. Die Leute kommen zurück. Wir haben die Pandemie überwunden und es gibt einen Grund, live wieder was erleben zu wollen.“
Bei einem waren sich jedoch alle einig: „Wenn es die SZENE nicht gäbe, dann müsste man sie erfinden. Im Grunde ist sie der Navigator, der uns durch die Kultur lotst. Sie setzt Aspekte und schafft, uns durch die Kultur hindurchzumanövrieren.“, wie Tom Till es formulierte und Ulrike Lorenz wünschte der SZENE für die nächsten 50 Jahre „viel Kraft, Wachsamkeit und Power. Die Energie, mit der Tanya und Mathias und die ganze Crew diese SZENE betreiben, ist einfach großartig. Weiter so!“
Kultur trifft Kulinarik
Zur zweiten Gesprächsrunde versammelten sich Norbert Kölle, Geschäftsführer der Hamburger Kunsthalle, Benjamin Mitha, CEO von Karsten Jahnke Konzertdirektion, Hannes Schröder, Gründer und Inhaber der Küchenfreunde Hamburg sowie abermals Dr. Carsten Brosda und Tanya Kumst auf der Bühne der Fabrik und disktuierten über Gastronomie, Musik und das Phänomen der Fake News.
So wünschte sich Benjamin Mitha, „dass die kleinen Nachwuchskünstler wieder mehr Bühne bekommen und wieder mehr Möglichkeiten haben, Auftritte zu finanzieren und so zu spielen und wieder neues Publikum zu erreichen. Ich hoffe, dass es dann wieder in eine kreative und kulturelle Zukunft geht.“
Während Hannes Schröder die Rolle des Genuss-Guide von SZENE HAMBURG betonte: „Es ist für mich das Gastromagazin der Stadt. Es vereint uns, es vereint die Gastroszene. Ich freue mich immer über die kreative und manchmal auch kritische Berichtserstattung. Da ist nichts käuflich, das muss man einfach mal so sagen. Wir kriegen ab und zu mal auf den Deckel und das finde ich auch richtig gut so.“
Abschließend ging Senator Brosda noch einmal auf das Thema Fake News ein und sagte: „Was jedes gute Medium ausmacht, ist das Vertrauen in die Marke. Das heißt, wenn ich den Titel sehe und weiß, dahinter bekomme ich das Folgende. (…) Alles das, was du aus dem kulturellen Leben der Stadt wissen musst, erfährst du in der SZENE: Das ist das Versprechen an die Leserinnen und Leser. Und gleichzeitig ist die SZENE auch ein Resonanzraum für diejenigen, die Kultur und Gastronomie machen. Wir hätten auch nichts davon, wenn in der SZENE nur Jubel-Arien stehen würden, das wäre auf Dauer nicht wirklich glaubhaft. In der Redaktion sitzen Leute, die sich ernsthaft mit den Themen auseinandersetzen und damit dann auch mal einen auf den Deckel geben.“
Let’s Party
Im Anschluss an das wortreiche und äußerst informative Bühnenprogramm folgte die heißersehnte Party. Dafür wurde die Tanzfläche frei geräumt und die zahlreichen Gäste feierten bis spät in die Nacht zu Musik von Krach + Getöse-Gewinner Chazz Luck, Pohlmann und dem Überraschungsgast Lotto King Karl, der „Hamburg meine Perle“ sang, sowie dem Set von DJ Frank Eichstädt.