10 der schönsten Kirchen in Hamburg

Hamburgs Kirchen sind architektonische Zeugnisse verschiedener Epochen, oft Schauplatz kultureller Veranstaltungen und prägen das soziale und religiöse Leben der Stadt
Kirchen gehören zum Hamburger Stadtbild, hier sind die schönsten (©Mediaserver Hamburg/Jörg Modrow)

Flussschifferkirche: Beten auf dem Wasser 

In der Flussschifferkirche gibt es Gottesdienste auf dem Wasser (©Artur Pflanz FotoDesignArt)

Wenn die Menschen nicht zur Kirche kommen können, muss die Kirche zu den Menschen gehen!“ So Johann Hinrich Wichern, der 1870 in Hamburg die Binnenschifferseelsorge einführte. Die Flussschifferkirche, liebevoll „Flusi“ genannt, liegt seit 2006 im Binnenhafen und bietet Platz für 100 Besucherinnen und Besucher. Diese können nicht nur Gottesdienste, sondern auch Konzerte, Lesungen und Vorträge erleben. Organisiert wird alles von ehrenamtlichen Pastorinnen und Pastoren sowie Diakoninnen und Diakonen. Alle eint die Liebe zur Elbe, der man auf Deutschlands einziger schwimmenden Kirche besonders nahe ist.

Hohe Brücke 2 (Altstadt); flussschifferkirche.de

Hauptkirche St. Jacobi: Viel Geschichte 

Die Hauptkirche St. Jacobi existiert bereits seit mehreren Jahrhunderten (©Mediaserver Hamburg/Julia Schwendner)

Wie viel Geschichte in Kirchenbauten steckt, lässt sich an der Hauptkirche St. Jacobi erahnen. Die historische Ausstattung wurde teils zerstört, weil 1813 Napoleons Truppen die Kirche als Pferdestall nutzten. Im Zweiten Weltkrieg rettete man das wertvolle Inventar vor Bombenangriffen. Dies ermöglicht uns heute, die kostbare Arp-Schnitger-Orgel, die zwischen 1689 und 1693 erbaut wurde, sehen und vor allem hören zu können. Jeden Donnerstag um 16.30 Uhr ist das für eine halbe Stunde kostenfrei möglich. In regelmäßigen Abständen finden Ausstellungen statt, in denen moderne Kunst sich in die spätgotische Architektur einbindet.

Jakobikirchhof 22 (Altstadt); jacobus.de

Hauptkirche St. Michaelis: Der Michel 

Der Michel ist ein bedeutendes Wahrzeichen Hamburgs (©St. Michaelis)

„Wenn Sie unseren Michel kennenlernen, lernen Sie auch etwas über die Hamburger, denn der Michel ist ihnen ziemlich ähnlich. Auf den ersten Blick wirkt er vielleicht zurückhaltend und ein wenig formell. Doch in seinem Herzen ist viel Raum.“ So wunderbar passend ist es auf der Website des „Michel“ zu lesen. Bei einem Besuch sollte man Zeit mitbringen: Das Wahrzeichen der Stadt ist mit einer Turmhöhe von 132 Meter gut sichtbar, das Innere ist sehenswert, Gold und Weiß erstrahlt der barocke Stil. Wer einen Friedhof im Inneren sehen möchte, steigt in die Krypta hinab. Sogar Bienen haben im Michel ihr Zuhause gefunden, der Honig kann gekauft werden.

Englische Planke 1 (Neustadt); st-michaelis.de

Hauptkirche St. Petri: Hoch hinaus 

Sportliche Betätigung in der Kirche? Das ist beim Ersteigen des Petriturms in 123 Meter Höhe möglich. Belohnt wird das mit einem tollen Ausblick, da die Hauptkirche St. Petri den höchsten Aussichtsturm der Stadt hat. Skurril ist ein Feuerwehrauto auf einer der Ebenen und die Stahlkonstruktion unter dem Dach, die der bekannte Hamburger Architekt Johann Maack nach dem Großen Brand einbauen ließ. Vermutlich im elften Jahrhundert erbaut, ist St. Petri die älteste noch bestehende Kirche Hamburgs. Mit der besonderen Lage in der Mönckebergstraße möchte die Gemeinde eine Kirche für die Stadt sein.

Bei der Petrikirche 2 (Altstadt); sankt-petri.de

Kirche des Heiligen Johannes von Kronstadt: Orthodoxe Tradition

Die russisch-orthodoxe Kirche des Heiligen Johannes von Kronstadt wurde 2002 gegründet und bietet russischsprachigen Menschen sowie Interessierten der orthodoxen Tradition einen Ort der Begegnung und des Glaubens. Das imposante Gebäude am Tschaikowsky-Platz ist Heimat diverser kultureller Veranstaltungen und der religiösen Bildung. Besucherinnen und Besuchern steht die Kirche offen, um sich das Gebäude mit kunstvollen Ikonen anschauen zu können.

Tschaikowsky-Platz 1 (St. Pauli); hamburg-orthodox.de

Kulturkirche Altona & Gemeindekirche St. Johannis: Kirche und Kultur

Als erste Kulturkirche Deutschlands ist in der Gemeindekirche St. Johannis seit 1998 richtig was los, denn der Kirchenraum wird auch für private und öffentliche Events genutzt. Ob Firmenveranstaltungen oder Videodreh – das einladende Ambiente lässt sich für vieles nutzen. Vom gemeinsamen Miteinander profitieren Gemeinde und Organisatoren gleichermaßen. Seit über zehn Jahren ist die Kulturkirche gemeinnützig, sodass Ticketpreise für das Kulturprogramm erschwinglich sind und alle in den Genuss von Musik, Literatur, Theater, Film und kultureller Begegnung kommen können.

Bei der Johanniskirche 22 (Altona-Altstadt); kulturkirche.de

Mahnmal St. Nikolai: Das Mahnmal 

Die Kirche wurde im 12. Jahrhundert erbaut und ist seit den 90er Jahren ein Mahnmal für die Opfer des Zweiten Weltkrieges (©Felix Krebs)

Diese Kirche bietet keinen Gottesdienst und auch kein Dach über dem Kopf an. Der eindrückliche Ort unweit des Rathauses verbindet Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und erinnert an die Opfer der Bombenangriffe aus dem nationalsozialistischen Vernichtungskrieg. Die mittelalterliche Kirche, die Mitte des 19. Jahrhunderts monumental war und zeitweise mit 147,3 Metern den höchsten Kirchturm der Welt hatte, fiel 1943 der „Operation Gomorrha“ zum Opfer. Der Kirchturm diente als Orientierungspunkt für die Angriffe. Heute läuft man durch das Mahnmal St. Nikolai, das zum Erinnern, Austauschen und Begegnen einlädt.

Willy-Brandt-Straße 60 (Altstadt); mahnmal-st-nikolai.de

Mariendom: Hauptkirche des Erzbistums

Der Mariendom befindet sich im Stadtteil St. Georg in Hamburg (©Andreas Lechtape)

Der Mariendom, Hauptkirche des Erzbistums Hamburg, beeindruckt als neugotisches Bauwerk aus den 1890er-Jahren. 1995 wurde er zum Dom erhoben und vereint seither Gottesdienste, teils live im Fernsehen übertragen, und eine reiche Musikkultur. Der Domchor, gegründet 1904, begeistert bei Konzerten mindestens zweimal jährlich. Ein besonderes Highlight ist das Kolumbarium in der Krypta, das eine alternative Form der Bestattung anbietet.

Am Mariendom 1 (St. Georg); mariendomhamburg.de

St. Joseph: Kirche am Kiez

Die katholische St. Joseph Kirche auf der Großen Freiheit wurde um 1720 als barockes Sakralgebäude gebaut und ist trotz der außergewöhnlichen Lage am Rande der Feiermeile ein ruhiger Zufluchtsort. Schließlich stand das Gotteshaus schon, bevor es drumherum ums Amüsieren ging. Es befindet sich dort das einzige erhaltene Beinhaus Hamburgs, das man auch besichtigen kann. Damit nicht genug: Im Kirchenraum ist ein Bilderzyklus von Udo Lindenberg zu sehen, der die Zehn Gebote mit Likörell-Technik darstellt. Ja, dabei handelt es sich um Eierlikör. Womit sich der Kreis zur Amüsiermeile wieder geschlossen hätte.

Große Freiheit 41 (St. Pauli); st-joseph-altona.de

Vier- und Marschländer Kirchen: Kirchen am Rande Hamburgs 

Wunderschön, besonders, recht klein und leider nicht immer zugänglich: Die acht Kirchen südlich der Elbe in den Vier-und Marschlanden gelegen, sind aus Schutz vor Diebstahl und Vandalismus meist geschlossen. Dabei sind sie schön anzusehen und erzählen die Geschichte vom dörflichen Leben. Bei der Dreieinigkeitskirche in Allermöhe ist noch der gedrungene hölzerne Glockenturm erhalten, dessen älteste Teile aus den Jahren vor 1580 stammen. St. Johannis in Neuengamme nahe der Dove Elbe gehört zu den ältesten noch erhaltenen Kirchengebäuden im Hamburger Stadtgebiet. Es besitzt ein „Brauthaus“, einen Nebeneingang, durch den die Braut die Kirche betreten und so den gesamten Mittelgang entlang schreiten konnte.

Dreieinigkeitskirche, Allermöher Deich 97 (Allermöhe); kirche-allermoehe.de & St. Johannis, Feldstegel 18 (Neuengamme); kirche-neuengamme.de

Abonniere unser
"Heute in Hamburg"
Update per E-Mail oder WhatsApp!

Die spannendsten Events in der Stadt und das Neueste aus der Hamburger Gastro- und Kulturszene. Wir halten dich auf dem Laufenden. 😃

👉 Stattdessen via Messenger abonnieren

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Abonniere unseren Newsletter!

Erhalte jeden Tag die besten Empfehlungen für deine Freizeit in Hamburg.

Unsere Datenschutzbestimmungen findest du hier.

#wasistlosinhamburg
für mehr Stories aus Hamburg folge uns auf