Lange Nächte und wilde Konzerte

Das Hamburger Label Popup-records wird fünfzehn Jahre alt, zehn davon hat Booker und Promoter Arne Thamer mitgemacht. Eine Rückschau

Geboren und aufgewachsen bin ich in Buxtehude, die große Stadt lag also direkt vor der Haustür. Den Kiez und sein Nachtleben sowie die angesagten Hamburger Einkaufsstraßen habe ich schon zu Jugendzeiten kennen und schätzen gelernt. Und mit Anfang 20 zog ich schließlich nach Altona, wo ich bis heute lebe.

Musik ist mir seit meiner Teenagerzeit extrem wichtig. Man könnte es belächeln, aber Buxtehude hatte in den 90er-Jahren eine recht spannende Musikszene mit sehr guten Bands. Vieles spielte sich im Punk- und Metal-Bereich ab, aber auch Indie-Pop war präsent. Mit 13 habe ich mir meine erste E-Gitarre gekauft und mit Freunden eine Band gegründet.

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Das Musikmachen rückte mit den Jahren immer mehr in den Vordergrund, und mit naivem Charme suchte ich Mittel und Wege, ständig im Proberaum oder auf der Bühne stehen zu dürfen. In diesem Zuge hatte ich gemeinsam mit einem Freund auch ein eigenes Musiklabel gestartet. Wir wussten zwar nicht, wie das geht und was man als Label eigentlich so macht, aber wir hatten Spaß. Im Nachhinein betrachtet, gab es also früh Anzeichen dafür, welche berufliche Laufbahn ich einschlagen würde, obwohl es mir zu der Zeit noch überhaupt nicht klar war.

Am Ende ist mir die Entscheidung, in der Musikbranche zu arbeiten, regelrecht vor die Füße gefallen. Durch einen Zufall erfuhr ich von einer Freundin, dass das Hamburger Musiklabel popup-records neue Praktikanten suchte. Tja, und dann ging alles sehr schnell: Erst das Praktikum, darauf folgte die Ausbildung zum Kaufmann für audiovisuelle Medien, anschließend erhielt ich eine Festanstellung. Im Dezember dieses Jahres werde ich zehn Jahre bei popup-records sein. Ich feiere meine erste Dekade – und das Label übrigens im September schon seinen 15. Geburtstag.

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Das spannende an der Arbeit bei popup-records ist die Vielseitigkeit. Wir sind ein kleines Team, aber in zig verschiedenen Bereichen aktiv. Wir haben die Möglichkeit, alles eigenständig zu gestalten sowie weitere Aufgabenfelder zu erschließen. Popup-records war von Beginn an nicht nur als Label, sondern auch als Promo-Agentur und kleiner Verlag tätig. 2006 habe ich den Booking-Bereich gegründet und aufgebaut.

Hinzu kamen über die Jahre weitere Teilbereiche und Veranstaltungen. Beispielsweise kuratieren und organisieren wir nun im dritten Jahr zusammen mit der Altonale die Altonale-Popnacht, betreuen diverse Showcases und Events, haben das Zirkuszelt im Schanzenpark im letzten Jahr mit kuratiert und konzipiert. Wir koordinieren den Record Store Day in Deutschland, Österreich und der Schweiz und sind natürlich auch noch ein Musiklabel wie auch eine Promo- und Booking-Agentur mit nationalen und internationalen Künstlern.

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Auf Seiten des Labels arbeiten wir aktuell mit Bands und Künstlern wie Bernd Begemann, Jonas Alaska, Wellness und – ganz neu – mit Sauropod aus Norwegen zusammen. Es kann für eine PR-Kampagne aber auch mal der Jazz-Gitarrist Axel Fischbacher mit seinem Charlie-Parker-Album sein. Für 2017 planen wir bereits ein größeres Projekt, das zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht spruchreif ist.

Der Arbeitsalltag wird also selten langweilig – was natürlich auch an den tollen Kollegen liegt, denn all diese Sachen passieren ja nicht von Zauberhand über Nacht. Viele glauben noch immer, dass das Arbeiten in der Musikbranche nur aus langen Nächten und wilden Konzerten besteht. Natürlich geht man häufig auf Konzerte, fährt auf Festivals oder besucht Veranstaltungen, aber die eigentliche Arbeit findet im Büro statt: Meetings, E-Mails, Telefonate und an guten Tagen auch mal ein Fax.

Protokoll: Erik Brandt-Höge

Tipp!
Popup-records feiert am 15.9. seinen 15. Geburtstag im Hafenbahnhof; live: Sauropod, ab 19 Uhr, Eintritt frei, die ersten 100 Biere gibt es für jeweils nur 2 Euro

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