Die Autoren der SZENE Hamburg haben sich Gedanken gemacht, wer gerade was gebrauchen könnte. In Teil 1 wünscht unsere tolle Redaktionspraktikantin Nadine Eder der Astra Stube Langlebigkeit.
Denn das Ende unter der Sternbrücke naht. Sobald die Sanierung beginnt, müssen alle Clubs in den Brückenfundamenten weichen. Wann das genau passieren wird, ist noch ungewiss, aber der Abriss ist fix. Ein Aus erlebten in den vergangenen Jahren bereits einige andere Hamburger Kulturstätten. Fällt bald auch die Astra Stube weg, schwindet ein Zuhause für ein Publikum mit Leidenschaft für unkommerzielle Musik. Der ein oder andere mag sich zwar wundern, inwiefern ein Live-Club mit einer zweistelligen Kapazität denn einen Verlust für die städtische Musiklandschaft bedeuten würde. Dabei ist es eben diese intime Atmosphäre, welche die Konzerte in der seit 1999 bestehenden Astra Stube auszeichnet, und die bewirkt, dass Künstler es geradezu als Ehre empfinden, einmal dort spielen zu dürfen. Der Standort unter der Brücke, der Blick auf die Kreuzung, vorbeirauschende Züge, die während der Konzerte zu hören und zu spüren sind, Graffiti und Aufkleber en masse – das alles bildet unbestreitbar einen sehr eigenen Club-Charakter. Ein Umzug würde diesen Stuben-Charme deutlich mindern. Dass ein zweiter Start im Exil aber nicht zwangsläufig schlecht umgesetzt sein muss und Authentizität durchaus gewahrt werden kann, haben Molotow und Hafenklang vorgemacht. Gut möglich also, dass auch für die Astra Stube ein würdiger Neuanfang denkbar ist. Irgendwo und irgendwann. Hauptsache, die Astra Stube bleibt erhalten.
/ Nadine Eder
Dieser Beitrag stammt aus SZENE HAMBURG Stadtmagazin, Dezember 2018. Das Magazin ist seit dem 29. November 2018 im Handel und zeitlos im Online Shop und als ePaper erhältlich!