Sie will ein Kind. Er nicht. Die Hamburger Filmemacherin Maike Mia Höhne zeigt ihre fesselnde und tragische Beziehungskiste „3/4“ im Abaton Kino
Die Uhr tickt für Sabine. Sie ist um die 40, will unbedingt ein Kind. Micha dagegen will „Raum“. Für sein Leben, seine geliebten Joints und überhaupt. Außerdem hat er schon einen elfjährigen Sohn. Sabine und Micha, bis dahin ein glückliches Paar, haben ein Problem.
In ihrem Langfilmdebüt „3/4“ widmet sich die Hamburger Filmemacherin Maike Mia Höhne wieder ihrem Lieblingsthema: Sex. Allerdings nur im weiteren Sinne, denn bei dem Hamburger Pärchen wird er Mittel zum Zweck: Sabine will ständig in die Kiste, Micha fühlt sich benutzt. Funktioniert das Liebesleben noch, wenn man „muss“? Kann eine Beziehung es wert sein, ihr seinen Lebenstraum zu opfern – den Kinderwunsch oder den nach einem zwanglosen Leben voller Freiheiten?
In intelligenten Dialogen lässt Höhne die Protagonisten solcherlei Fragen auf den Grund gehen. Im eher handlungsarmen Film kommt sie ihnen extrem, manchmal fast unangenehm nah, zeigt ihre Zweifel, Ängste, Verletztheit und Verletzlichkeit. Das ist nicht immer schön anzusehen – fesselnd aber schon.
Text: Maike Schade
Regie: Maike Mia Höhne. Mit Helene Grass, Stephan Szász, Anneke Kim Sarnau, Mike Olsolwski, Bela B
Ab 23.6., Premiere (20.6.) und Sondervorstellung (27.6.) mit Maike Mia Höhne, Abaton, jeweils 20 Uhr