Die österreichische Schriftstellerin Maja Haderlap ist preisgekrönt: Mit ihren Büchern hat sie einige der begehrtesten Trophäen der hiesigen Literatur gewonnen, darunter den österreichischen Kunstpreis für Literatur, den Hubert-Burda-Preis und den Ingeborg-Bachmann-Preis. Insbesondere für ihren Roman „Engel des Vergessens“ aus dem Jahr 2011 wurde sie mit Lob überhäuft, und das dürfte ihr auch bei ihrem neuen Buch „Nachtfrauen“ passieren.
Maja Haderlap schreibt darin von Mira, die in ihre Heimat Kärnten zurückkehrt, um ihre alte Mutter auf den Auszug aus ihrem Haus vorzubereiten – und erinnert sich daraufhin immer mehr an ihre schwierige Kindheit, die geprägt war vom frühen Tod ihres Vaters, dem Druck der katholischen Kirche und der patriarchalen Ordnung. Über drei Generationen hinweg erzählt Haderlap in ihrem neuen Roman von drei Frauen, die versucht haben, trotz aller gesellschaftlicher und persönlicher Schwierigkeiten ihren Weg in die individuelle Autonomie zu finden. Sehr berührend, sehr ergreifend.
Maja Haderlap: Nachtfrauen, Suhrkamp Verlag, 294 Seiten, 24 Euro
Dieser Artikel ist zuerst in der SZENE HAMBURG 10/2023 erschienen.