Literaturkritik: Hundesohn

Zwischen den Welten
Cover Hundesohn
Cover Hundesohn (©Suhrkamp)

Eine Liebesgeschichte mit dem Titel „Hundesohn“ – allein das genügt fast, um neugierig zu werden auf das, was Ozan Zakariya Keskinkılıç da literarisch zustande gebracht hat (und man wäre sehr gerne in der Konferenz dabei gewesen, als verlagsintern über den Buchtitel diskutiert wurde). Im Zentrum der Geschichte steht Zeko: ein queerer Berliner mit türkischen Wurzeln, der sich zwischen Moscheebesuchen immer wieder auf einschlägigen Dating-Apps herumtreibt und sich mit Männern trifft. In seinem Herzen jedoch gibt es nur einen: Hassan, den Nachbarsjungen seiner Großeltern im türkischen Adana, den er nicht vergessen kann, aber immer nur in den Sommerferien sieht. Als Zekos Großvater stirbt, steht die nächste Reise nach Adana an – und damit ein Wiedersehen mit Hassan, den sein Großvater immer nur Hundesohn genannt hat. Ein ordentlich aufgeladener, teilweise expliziter, poetischer und kluger Debütroman, der die postmigrantische Literatur um eine queere Sichtweise ergänzt. / Daniel Schieferdecker

Cover Hundesohn (©Suhrkamp)

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