Literaturkritik: Schönwald

In Philipp Oehmkes neuem Roman „Schönwald“ ist Familie alles, aber Kommunikation schwierig
„Schönwald“ von Philipp Oehmke erschien im Piper Verlag (©Piper)
„Schönwald“ von Philipp Oehmke erschien im Piper Verlag (©Piper)

Kommunikation ist alles – und das, was uns von den Tieren (die natürlich auch kommunizieren, aber Sie wissen schon, was wir meinen) unterscheidet. Nur: Nicht alle Menschen reden miteinander, insbesondere die Mitglieder mancher Familien tun sich damit immens schwer. Vor allem dann, wenn die Familienoberhäupter es nicht verstanden haben, eine entsprechende Gesprächskultur zu etablieren. Das ist auch bei Familie Schönwald der Fall, deren Geschichte in Philipp Oehmkes neuem Roman erzählt wird. 

Gegründet wurde die Familie Schönwald von Harry und Ruth, die mit Chris, Karolin und Benni drei erwachsene Kinder haben. Als Ruth einen queeren Buchladen in Berlin eröffnet, kommt dort die ganze Familie zusammen, und sogleich brechen die alten Konflikte wieder auf; Konflikte, die allesamt nur entstanden sind, weil die Familie nie miteinander zu kommunizieren gelernt und Probleme stets totgeschwiegen hat. Sehr nüchtern und realitätsnah schreibt Oehmke über die Schönwalds – und lässt kaum ein gutes Haar an ihnen.

Philipp Oehmke: Schönwald, Piper, 544 Seiten, 26 Euro

Dieser Artikel ist in einer ersten Version in der SZENE HAMBURG 08/2023 erschienen.

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