Die Hamburger Fotografin Manuela Gangl porträtiert Männer mit Hijab. Ihre Bilderserie „Wächter des Paradies“ ist eine Provokation mit Augenzwinkern
Bildergalerie
Lange Haare symbolisieren in vielen Kulturen Sex, Erotik und Macht. Das Kopftuch soll all das verstecken. Der Zwang zur Kopfbedeckung macht sowohl Frauen als auch Männer unglücklich, sagt Manuela Gangl. Ihre Bilderstrecke „Wächter des Paradies“ spielt auf die Paradiesbeschreibung im Koran an, nach der gebotstreue Männer im Himmel allerlei sinnliche Vergnügen erwarten. Die Fotografin zeigt eine eigene Utopie: Die Paradieswächter tragen selbst bunte Kopftücher, während sich manche von ihnen sexuellen Sinnesfreuden hingeben. Zugleich möchte Gangl mit ihren Bildern die zurzeit kollektive Angst vor Islamisierung ansprechen und lässt auch europäisch aussehende Männer ein Kopftuch tragen.
Die Fotografin
Manuela Gangl ist freie Künstlerin und lebt in Hamburg. Sie macht Mode- und Porträtfotografie sowie Bilder zu Themen wie Ökologie, neue Medien und Außenseiter. Immer wieder tragen Männer in ihren Bilderstrecken Röcke, High-Heels oder blumige Kleider. „Mir geht es um die Emanzipation des Mannes, dessen weibliche Seite gesellschaftlich akzeptiert werden sollte“, sagt die Künstlerin. Sie setzt unserer leistungsorientierten, aggressiven Welt künstlerisch eine „weibliche“ Kultur der Entspannung und der Nachhaltigkeit entgegen. Für ihre nächste Fotostrecke sucht sie übrigens noch Männer zwischen 16 und 28 Jahren, mit hüftlangem Haar.
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