Filmkritik: „Mickey 17“

Überdrehte Science-Fiction-Komödie von Oscar-Preisträger Bong Joon Ho – mit einem lustvoll agierenden Robert Pattinson in der Hauptrolle als „Mickey 17“
Ein hübsches Paar: Naomi Ackie und Robert Pattinson in „Mickey 17“ (©Warner Bros.)

Stotternd spuckt die riesige weiße Röhre einen Nackten aus. Hat sie sich verschluckt, fährt sie ihn langsam wieder zurück und justiert noch mal nach. Es ist die 17. Ausgabe von Mickey Barnes, der sich auf der Flucht vor gewissenlosen Schuldeneintreibern von der irdischen Welt verabschiedet und sich für eine intergalaktische Mission eines Egomanen verpflichtet hat – dummerweise ohne das Kleingedruckte zu lesen. Als Expandable ist er zu ewigem Leben, oder besser: zum ewigen Sterben verdammt. Denn für seltsame Experimente stirbt er die qualvollsten Tode, um dann als Klon wieder ausgedruckt zu werden.

„Mickey 17“ heißt der überdrehte, etwas überladen satirische Science-Fiction-Film des Südkoreaners Bong Joon Ho, der mit „Parasite“ vor sechs Jahren den Oscar gewann. Auf der Berlinale Mitte Februar feierte „Mickey 17“ nun Premiere – mit einem sehr überzeugenden Robert Pattinson in der Titelrolle, und zwar nicht nur als Mickey Barnes und Mickey 17, sondern auch als Mickey 18.

„Mickey 17“: Zwischen Splatter und Slapstick

„Mickey 17“ ist ab dem 6. März 2025 im Kino zu sehen (©Warner Bros.)

Eigentlich glaubte der eitle, aufgeblasene Kenneth Marschall (Mark Ruffalo), der auf einem Eisplaneten ein neues Land erschaffen will, Mickey 17 tot. In einer Gletscherspalte sollte er gestorben sein oder wenigsten anschließend von kakerlakenähnlichen Kreaturen verspeist. Doch die Tierchen entpuppen sich als überraschend putzig und fürsorglich, sie retten Mickey 17. In der Zeit aber ist Mickey 18 schon aus dem Menschendrucker geschlüpft. Zwei Klone einer Art? Das ist in dem neuen Universum nicht vorgesehen. Und so bricht das existenzielle und amouröse Chaos aus.

Mit gewohnter Lust an pompöser Übertreibung, irrwitzigem Splatter und Slapstick schwelgt Bong Joon Ho in seiner Erzählung über die großen Fragen der Menschheit. Unmissverständlich trägt Marschall nicht nur dank seiner gebleachten Zähne und dämlicher Grimassen das Gesicht Donald Trumps, mit seinen menschenverachtenden Tech-Visionen auch das von Elon Musk. Es geht um Unsterblichkeit, Mitmenschlichkeit und Zusammenhalt, um die Zukunft unserer Welt. So unterhaltsam das in weiten Teilen ist, so seltsam harmlos bleibt es am Ende.

Hier gibt’s den Trailer zum Film:

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