Im 15. Stock des TRIIIO Tower, im ehemaligen Vorstandsbüro der Reederei Hamburg Süd, können Kunstliebende ab dem 16. Oktober bis zum Frühjahr 2026 zeitgenössische Kunst mit Ausstellungen und Artist Talks inklusive Blick über die Speicherstadt genießen. Initiiert wurde die Ausstellung von der Kanzlei YPOG, kuratiert von dem Kurator »mightbewrong«. Um an der exklusiven, temporären Ausstellung teilnehmen zu können, bedarf es einer vorherigen Anmeldung zu Führungen per E-Mail.
»mightbewrong«, das ist Christian Efremidis, Sammler und Kunst-Afficionado. Efremidis hatte mehrere Jahre eine eigene Galerie in Berlin, kam aus Liebe zu Hamburg aber zurück in die Hansestadt. Hier hat er keine feste Galerie, dafür aber ganz eigene Überzeugungen zu Ausstellungskonzepten. Sein Credo: Kein Werk auf weißer Wand. So bestand er darauf, die Ausstellungsräume – wie auch die Räume seiner Sammlung – in Farbcodes aus den 1960er Jahren zu streichen, womit er schon im Vorhinein eine Kontroverse anstieß.
In einer Welt, die mehr und mehr aus den Fugen gerät, braucht es Farben und Haltung.
Christian Efremidis, aka »mightbewrong«

Über die Künstlerinnen und Künstler
Unter den von Efremidis für die Ausstellung kuratierten 14 Kunstschaffenden, die alle bereits international ausgestellt haben, sind unter anderem Andrey Klassen, Maike Abetz, Philip Grözinger, Nanhee Kim, Inna Levinson und Stefan Wiens.
Andrey Klassen arbeitet vorwiegend mit schwarzer Tusche auf Weiß und führt damit in eine Bildwelt zwischen Traum und Dämmerzone. Seine Kunst wechselt beständig zwischen Hell und Dunkel, spielen mit Licht und Schatten. Für sein Werk erhielt Klassen 2024 den STRABAG Art Award International.
Die aus Südkorea stammende Künstlerin Nanhee Kim verbindet Sinnlichkeit und Radikalität, Ernst und Ironie, Euphorie und emotionale Distanz. Erstmals öffentlich zu sehen ist ihr Bild „Resting“: ein Selbstporträt, in dem sie auf dem heruntergeklappten Toilettendeckel eines verwüsteten Badezimmers sitzt und sich – durch das Fenster gereicht – selbst ein Taschentuch spendet. Eine Szene, die zugleich brutal und schön auf den Betrachtenden wirkt.
Stefan Wiens formt seine Skulpturen aus Materialien ohne vermeintliche Noblesse – etwa Styropor, Beton oder Aluminium. Er ätzt, schneidet, reißt und verwischt, sodass Objekte entstehen, die Vergänglichkeit und Erinnerungsspuren tragen. Diese „toxische Schönheit“ kann so irritieren, dass sich kaum noch sagen lässt, ob das Werk aus Carrara-Marmor oder aus einem Kunststoffblock aus Eimsbüttel stammt, schrieb der „Tagesspiegel“ über seine Arbeiten.