Eine psychische Erkrankung sowie persönliche und soziale Schwierigkeiten machen es alleinerziehenden Elternteilen manchmal nicht mehr möglich, mit den Kindern im eigenen Wohnraum zu leben. Ein neues Zuhause können sie in Mutter-/Vater-Kind-Einrichtungen finden. In Hamburg hat der SkF e. V. ein solches Haus Anfang September im Stadtteil Winterhude im Pergolenviertel eröffnet.
Unterstützung und Sicherheit für beide Seiten
Hier im Anna-und-Elisabeth-Zillken-Haus sollen Elternteile dazu befähigt werden, in Zukunft wieder vollständig für ihre Kinder da zu sein. Diese wiederum können gesicherte Beziehungs- und Bindungserfahrungen machen und sich unabhängig von der Erkrankung ihrer Mütter und Väter altersgerecht entwickeln. „In unserer Einrichtung wird den Bewohnerinnen und Bewohnern mit Achtsamkeit, Wertschätzung, Verlässlichkeit und Anerkennung begegnet. Sie können in einem geschützten Raum neue Lebensmodelle entwickeln, um in Zukunft wieder aktiv am Sozialleben teilzunehmen“, erklärt Bente Rohla, Geschäftsführerin des SkF e. V. Hamburg, das Modell.
Das neue Mutter-/Vater-Kind-Haus bietet elf vollstationäre Plätze und drei weitere Plätze im teilstationären Bereich. Zur Einrichtung gehört auch ein Kindernest mit täglicher, individueller und professioneller Betreuung. Das Hilfsangebot richtet sich an alleinerziehende Mütter und Väter mit einer diagnostizierten psychischen Erkrankung oder Störung und traumatisierenden Biografien. Auch wer in einer existenziellen Notlage oder persönlichen Krise ist, Probleme in der Partnerschaft oder Familie hat, kann hier – nach Vorlage einer Kostenzusage (zum Beispiel durch ASD, Bezirksamt etc.) – ein Hilfsangebot erhalten.
Dieser Artikel ist zuerst in der SZENE HAMBURG 10/2023 erschienen.
