Das NARA hat im Februar eröffnet und ich habe erst kürzlich hier angefangen zu arbeiten. Aktuell bin ich noch dabei, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und die bisherigen Abläufe kennenzulernen. Als Restaurantleiter ist es dann meine Aufgabe, Plan und Struktur ins NARA zu bringen und jeden Abend bestmöglich vorzubereiten. Was ich natürlich schon weiß: Das Restaurant steht in ziemlichem Kontrast zum typischen Kiezgeschehen. Auf der Reeperbahn und drum herum ist immer viel los, immer reichlich Action, und wenn man in dem Trubel etwas speisen möchte, muss es in der Regel schnell gehen, die nächste Bar oder der nächste Club wartet schließlich schon. Das NARA ist darauf gar nicht angelegt. Es basiert auf einer japanischen Fusionsküche und unserer Einladung an Gäste, bei uns zu verweilen und einen schönen Abend zu haben. So was gibt es sonst eigentlich gar nicht auf dem Kiez – und gerade deshalb, finde ich, passen wir hier perfekt hin.
Wenn man hier sein möchte, braucht man ein gewisses Gefühl für das Drumherum
Justin Tyler Dettmering
Ich persönlich passe hier auch hin, da ich sehr offen bin und es mag, wenn um mich herum viele Menschen sind. Nach einigen Jahren in der Hamburger Gastronomie ist es jetzt allerdings das erste Mal, dass ich auf dem Kiez arbeite. Den habe früher ehrlich gesagt eher gemieden, weil er mir so unsicher erschien. Heute sehe ich das ganz anders und fühle mich total wohl. Wenn man hier sein möchte, braucht man halt ein gewisses Gefühl für das Drumherum, die Menschen, die Stimmung, einfach dieses pulsierende Stück St. Pauli. Wenn man das verstanden hat – und das habe ich mittlerweile –, kann man völlig ohne Angst über den Kiez schlendern, die Atmosphäre genießen, die vielen Lichter und die verschiedenen Konzepte der Läden, und eine super Zeit haben.
Dieses Protokoll ist zuerst in SZENE HAMBURG 07/25 erschienen.