Im neuen Roman „Das Alphabet bis S“ des deutsch-iranischen Schriftstellers Navid Kermani (unter anderem ausgezeichnet mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels) geht es auf knapp 600 Seiten um eine Schriftstellerin, die sich beruflich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere befindet. Nur ihr Leben drum herum beginnt zu zerfallen: Ihre Ehe ist gescheitert und ihre Mutter verstorben – und damit beginnt sich ihr geplanter Lebensentwurf in Luft aufzulösen.
Versiert schreibt Kermani in „Das Alphabet bis S“ über die Grundfragen des Lebens, verhandelt die Bedeutung und Veränderung von Geschlechtern, befasst sich mit Vergänglichkeit und stülpt seinem Roman dadurch einen Mantel des Alltäglichen über, den man nie wieder abstreifen möchte. Eine literarische Odyssee, die einen tief zu sich selbst führt – und nie wieder zurück.
Navid Kermani: Das Alphabet bis S, Carl Hanser Verlag, 592 Seiten, 32 Euro
Dieser Artikel ist zuerst in der SZENE HAMBURG 10/2023 erschienen.