Neu im Kino: Loving. Lieben! Und Lieben lassen

Lieben und lieben lassen – es könnte ja so einfach sein. War es aber nie, und ist es bis heute nicht, wie wir gerade heute wieder in Diskussionen über die gesetzliche Gleichstellung Homosexueller erleben können.
Loving

Lieben und lieben lassen – es könnte ja so einfach sein. War es aber nie, und ist es bis heute nicht, wie wir gerade heute wieder in Diskussionen über die gesetzliche Gleichstellung Homosexueller erleben können.

Loving

„Loving“ behandelt dagegen eine Zeit, in der die gleichgeschlechtliche Ehe noch undenkbar war. In den 50er Jahren war es in manchen Staaten der USA noch verboten, als Weißer eine schwarze Frau zu heiraten, und umgekehrt. Dieser Problematik widmet sich das Drama von Jeff Nichols („Take Shelter“) aus der sehr persönlichen Sicht von Mildred und Richard Loving. Als sie schwanger wird, macht er ihr ohne zu zögern einen Antrag. Obwohl die sogenannte interracial marriage im Staat Virginia illegal ist. Noch während der Schwangerschaft werden die beiden verhaftet. Der Beginn eines Kampfes, der den Liebenden alles abverlangt.

Nicht zuletzt dank Robert Kennedy wurden die Lovings zum Gegenstand einer Gesetzesänderung, dank der sich die Geschichte der USA maßgeblich verändern sollte. Ein Präzedenzfall, aus dem Nichols allerdings kein Justizdrama macht, sondern eine Liebesgeschichte, die ganz ohne Kitsch auskommt.

Mildred und Richard sind keine Bürgerrechtler. Sondern einfache Menschen, mit dem einfachen Traum, ihr Leben miteinander zu verbringen. Eine Liebe, die glaubwürdig wird durch das würdevoll zurückhaltende Spiel von Joel Edgerton und Ruth Negga, die für ihre Performance eine Oscar-Nominierung erhielt.

„Sagen Sie dem Richter nur, dass ich meine Frau liebe“, sagt der wortkarge Richard seinem Anwalt in einer anrührenden Szene. Davon gibt es einige im Film, verpackt in wunderschöne Landschaftsbilder. Die Kamera schweift über die endlosen Weiten Virginias, und man beginnt zu ahnen, was es bedeutet, wenn Menschen durch irrationale Gesetze von ihrer Heimat getrennt werden.

„Loving“ ist ein Film, der seine durchaus aktuelle politische Aussage sozusagen auf natürlichem Weg vermittelt: Wo das individuelle Glück illegalisiert wird, hat die Gesellschaft ein menschliches Problem. Damals wie heute.

/ Karin Jirsak

Regie: Jeff Nichols. Mit Joel Edgerton, Ruth Negga, Marton Csokas. Ab 15.6.17 im Kino

Preview im Abaton Kino am 13.6.17, 20 Uhr

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