Nora Hertlein hat zum ersten Mal die Lessingtage am Thalia Theater kuratiert, die vom 18. Januar bis zum 9. Februar laufen
Foto: Stück „Arctic“, Christophe Engels
Fast die Hälfte ihrer Arbeitszeit verbringt sie auf Reisen. Sie besucht Theaterfestivals, informiert sich an anderen Bühnen über spannende Projekte und sucht in der freien Szene nach außergewöhnlichen Stücken für das Hamburger Publikum. Ein Jahr lang hat die Kuratorin des internationalen Programms am Thalia Theater die kommenden Lessingtage vorbereitet und internationale Gastspiele eingekauft. Wem gehört die Welt? lautet das Motto der Lessingtage, die vom 18. Januar bis zum 9. Februar im Großen Haus am Alstertor und in der kleineren Thalia-Dependance in der Gaußstraße laufen werden. In dieser Frage steckt eine gehörige Portion Kapitalismuskritik. Die Überlegungen von Hertlein und dem Leitungsteam des Theaters gehen aber weit darüber hinaus. Kolonialismus und Postkolonialismus sowie die Umweltproblematik sind Schwerpunkte des diesjährigen Programms.
„Es sind drängende Fragen der Zeit, die zusammenhängen und sich überschneiden. Vor allem die Länder des Globalen Südens werden ausgebeutet, und die Natur ohnehin, bis an die Grenze der Selbstzerstörung des Planeten. Die kapitalistische Ökonomie will immer mehr Wachstum und immer mehr Profit. Das hat katastrophale Folgen auf jede Art natürlichem Gleichgewichts“, erklärt sie.
Erfahren Sie mehr zu dem Programm der Lessingtage 2020 in unserem Gespräch mit Nora Hertlein auf theater-hamburg.org