Du tust es nicht für dein Land. Du tust es für dich: Geh wählen.
• Endlich mal ein echt exklusives Sonntagsevent. Gibt’s sonst nur alle vier beziehungsweise fünf Jahre.
• Das Falten der Wahlzettel ist nicht ohne. Komm als Wähler – geh als Origami-Künstler.
• Das Wahllokal ist das einzige Lokal, in dem du kein Trinkgeld geben musst.
• Wahlurnen in Hamburg sind Mülltonnen mit Schlitz. Du kannst ungeliebte Politiker oder Politikerinnen nicht in die Tonne treten. Aber geliebte reinwerfen.
• Viele Wahllokale sind Schulen. Wann hast du zum letzten Mal auf der Schultoilette geraucht? Eben.
• Die Nachbarschaft wird dir zunehmend fremder? Im Wahlraum kannst du ausgiebig fraternisieren. Bier und Boombox machen die Pop-up-Hood perfekt. TIPP: Du darfst auch angeschickert deine Stimme abgeben.
• Wahlen sind nichts für Weicheier. Öde Kampagnen, Zugewinne für die Nazis und auf die Bundestagswahl sofort Bürgerschaftswahl. Deine Chance! Biete Wahl-Merch von Schal bis Trillerpfeife an: „I survived 2 elections in 1 week“
• Lab dich am Social-Media-verblödeten Wahlvolk. Laber in der Schlange dummes Zeug von Wahlbetrug. Mindestens ein Verschwörungsdepp wird dir zustimmen. Lach ihn mit den anderen Wartenden herzlich aus.
• Genieß unsere Demokratie, solange sie noch steht.
23. Februar und 2. März 2025. Ich seh dich.
Markus Gölzer ist textender Exil-Bayer und lebt seit über 20 Jahren auf St. Pauli. Seine Kolumne „Offen gesagt“ erscheint jeden Monat in der SZENE HAMBURG.