Rund 15.500 Besuchende werden jährlich erwartet, um sich von den internationalen Neuproduktionen der queeren Filmszene begeistern zu lassen. Damit hat wahrscheinlich niemand gerechnet, als das Projekt Hamburg International Queer Film Festival Ende der 1990er-Jahre aus den Köpfen junger Studierender der Universität Hamburg entsprang. Vom Seminarthema „Homosexualität im Film“ zu dem Gemeinschaftsprojekt „Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg“ und mittlerweile unter inklusiverem Namen, begrüßt das 18-köpfige Team zusammen mit über 450 Ehrenamtlichen, Gäste und Filmeinreichungen aus der ganzen Welt – mittlerweile zum 35. Mal zum Austausch der queeren Film-Community.
„Call Me by Your Name”, „All of Us Strangers”, „Love Lies Bleeding“: Die Liste an queeren Kino-Schlagern aus den vergangenen Jahren könnte ewig weiter gehen. Filme, die Farbe bekennen, gibt es aber schon eine Weile länger. Geprägt von den Kämpfen der Vergangenheit und den hoffnungsvollen Zukunftsperspektiven der queeren Filmkultur, steht das diesjährige Motto „trans*generational“ im Zeichen der Solidarität mit der queeren Community über die Zeit hinweg.
35. Hamburg International Queer Film Festival: 5 Tage, 11 Orte und viel mehr als nur Film
In den diesjährigen Eröffnungsfilm „ASOG“ werden trans*generationale Gesellschaftskonflikte einer philippinischen Gemeinschaft verpackt und mit humorvoller Schleife versehen. Ein Roadmovie, das eine Gradlinienwanderung zwischen Dokumentation und Fiktion kreiert. Für die Eröffnungsfeier am 15. Oktober wird auf Kampnagel das queere BIPoC Kollektiv aus Hamburg, House of Brownies, eine bunte Wundertüte an Kunstschaffenden zusammentrommeln, die auf die kommende Woche einstimmen. Der Vorverkauf der Tickets ist seit dem 28. September 2024 über die Website hiqff.de möglich, auf der sich auch das Programm für die Woche befindet. In den Kinos Metropolis, Passage, 3001 Kino, B-Movie und im Rineuto werden die auserwählten Filme gezeigt. Neben den Filmveranstaltungen wird das Programm von Workshops, Film-Gesprächen und Partys begleitet. Welches Filmteam am Ende bei der Preisverleihung geehrt wird, können alle Festival-Teilnehmenden per Stimmenabgabe mitentscheiden.
Dieser Artikel ist zuerst in SZENE HAMBURG 10/2024 erschienen.