Das Münsteraner Kollektiv Rue Obscure ist für seine Grenzgänge zwischen bildender und darstellender Kunst bekannt . Mit ihrer begehbaren Installation „Gesichertes Gelände“ ist es am 21. und 22. Oktober 2023 erstmals in Hamburg zu Gast. Inspiriert wurde das Kollektiv von Max Frischs Erzählung „Der Mensch erscheint im Holozän“. In dieser erzählt der Autor von einem isoliert lebenden Protagonisten, der durch ein tageslanges Unwetter in einem Schweizer Bergdorf komplett von der Außenwelt abgeschnitten wird. Anne Keller von Rue Obscure dazu: „Die inhärente Gefahr einer klimatischen Katastrophe, verknüpft mit der außergewöhnlichen Innensicht eines an Demenz erkrankten Mannes hat eine nahezu soghafte Kraft, die wir in unserer Installation erfahrbar machen wollen.“ So reagiert das Kollektiv mit „Gesichertes Gelände“ auf eine geo- und klimapolitische sowie soziale Ungleichheit geprägte Zeit. In der begehbaren Installation sind Videos, Skulpturen, Sounds und Narrationen zu sehen und hören. Mit Kopfhörern ausgestattet, können Besuchende das alle in einem halbstündigen Parcours, der in sechs Stationen aufgeteilt ist, erleben. Auf diese vielfältige Art und Weise behandelt „Gesichertes Gelände“ dabei das Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt.
„Gesichertes Gelände“ von Rue Obscure am 21. und 22. Oktober 2023 im großen Theatersaal der WIESE (Wiesendamm 24)
Dieser Artikel ist zuerst in der SZENE HAMBURG 10/2023 erschienen.