Element Of Crime spielen am 15.7. im Stadtpark. Der Sänger, Trompeter und Gitarrist Sven Regener sprach vorab mit uns über den perfekten Hamburger Sommertag
SZENE HAMBURG: Sven, es ist neun Uhr morgens in Hamburg, ein warmer Sommertag, die Sonne scheint – und du hast frei. Was willst du machen?
Sven Regener: Ich gehe ins Freibad, und zwar in das im Stadtpark. Das ist toll da!
Und dann Herr-Lehmannmäßig kurz ins Wasser und danach für ein Getränk auf die Plastikmöbel?
Ganz genau. Das ist für mich purer Luxus und um diese Uhrzeit auch ein bisschen wie Schuleschwänzen für Erwachsene, denn drumherum sieht man ja nur alte Leute und Bummelstudenten, die gerade keinen Bock auf Uni haben. Finde ich irgendwie geil.
Wie oft kommst du dazu, Vormittage tatsächlich so zu verbringen?
Früher mehr, und mit früher meine ich die 90er. Seitdem wir Kinder haben und ich zwei Berufe, also den des Musikers und den des Schriftstellers, geht das nicht mehr. Es gibt ja ständig was zu tun, von Trompete üben bis E-Mails schreiben und eben Interviews geben.
Wie gut, dass heute ein Pausentag ist. Gibt es noch weitere Orte in Hamburg, die du ansteuern möchtest?
Auf jeden Fall! Da ist zum Beispiel dieses schöne portugiesische Restaurant auf dem Schulterblatt. Früher habe ich auch mal im Schanzenviertel gewohnt, deshalb gehe ich da heute aus sentimentalen Gründen hin. Gott sei Dank haben Läden wie dieser Bestand. Der macht übrigens auch sehr guten Fisch!
Kleines Entweder-Oder für den perfekten Hamburger Sommertag, du darfst dich entscheiden: Lockerer Spaziergang in Planten un Blomen oder Badebüx an und Bier trinken am Elbstrand?
Das zweite ja wohl, schön an den Elbstrand. Wobei Planten un Blomen natürlich auch immer einen Spaziergang wert ist. Als ich in den 80ern in Hamburg studiert habe, bin ich durch Planten un Blomen immer zur Uni gegangen, das war schon auch gut.
Nächste Auswahl: Plattenladenbummel in St. Pauli oder Shoppen in Eppendorf?
Plattenladen in St. Pauli, ist doch klar.
Astra oder ein lokales Craft Beer?
Ich bin jetzt kein wahnsinniger Astra-Fan, aber in diesem Fall eher das. Wenn die Frage „Holsten oder Craft Beer“ gewesen wäre, würde es eindeutig in die andere Richtung gehen.
Kommen wir langsam zum Abend und zur Musik: Ein Clubkonzert oder zur Freilichtbühne in den Stadtpark?
Es ist ja so: Es wäre schön, wenn es in Hamburg eine Halle geben würde für Konzerte mit 3.000 bis 4.000 Zuschauern – gibt es aber nicht. Dafür ist der Stadtpark da, also gehe ich dahin, und wir als Band spielen in Hamburg auch am liebsten dort, denn das ist genau unsere Größe. Der Stadtpark ist als Konzertstätte in Hamburg unübertroffen.
Haben Open-Air-Auftritte generell einen besonderen Reiz für dich?
Die gibt es ja nur im Hochsommer, das heißt, man hat sehr lange sehr viel Licht. Gegen Ende des Auftritts verändert sich dieses, und die ganze Sache bekommt eine völlig andere Optik. Das finde ich unglaublich stark, deswegen spiele ich solche Auftritte tatsächlich sehr gerne.
Und danach? Noch ein Aftershow-Getränk irgendwo?
Nach zwei Stunden Spielen sind wir ziemlich erledigt. Das ist überhaupt nicht mehr zu vergleichen mit dem, was wir vielleicht noch vor fünfundzwanzig Jahren gemacht haben. Damals haben wir für 10 Mark Eintritt nur eine Stunde gespielt, waren schon nachmittags betrunken und sind nach dem Konzert auch noch ordentlich weggegangen. Jetzt machen wir nicht mehr zwanghaft die Stadt unsicher. Wir fahren einfach nach Hause.
Dabei hattest du erst kürzlich festgehalten: „Ermüdungserscheinungen und Element Of Crime – das ist doch Quatsch!“
Stimmt ja auch, wir sind so fangfrisch wie am ersten Tag! Wenn es um die Musik geht. Und das ist eben auch deshalb so, weil wir uns nicht mehr zur falschen Zeit am falschen Ort aufhalten (lacht). Lassen wir die Afterhour-Geschichte also lieber weg.
Interview: Erik Brandt-Höge
Foto: Charlotte Goltermann
Bis zum 23. September gibt’s im Stadtpark 18 Konzerte nationaler und internationaler Künstler, präsentiert von SZENE HAMBURG. Das vollständige Programm findet ihr hier!
Element Of Crime @ Stadtpark Open Air
Saarlandstr. 71 (Winterhude)
15.7., Start: 19.30 Uhr
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