Im Eschelsweg hat sich über 16 Jahre hinweg ein Ort entwickelt, der Musiker, Tonstudios und kreative Werkstätten unter einem Dach vereint. Teil 4 unseres Hausbesuches: die Chefrock Studios-Inhaber und Musiker Peter Keller & Tilmann Ilse
/ von Regine Marxen. Fotos: FB
2. Stock. Chefrock Studios. Peter Keller & Tilmann Ilse
Noch ist hier Baustelle, aber schon diesen Frühsommer feiern die Chefrock Studios im zweiten Stock ihre Eröffnung. Was hier entsteht, ist fett. Eine große Regie, mehrere Studios, eine Küche als Aufenthaltsraum – und das Ganze mit Tageslicht und Fußbodenheizung. Purer Luxus im Leben eines Musikers. Die beiden Inhaber Peter Keller und Tilmann Ilse haben einiges investiert – an Zeit, Geld und Muskelkraft. Und bei dem Gedanken an die Eröffnung steht ihnen die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Freude auch, klar. Aber Musiker sind eben keine Handwerker. Auch wenn Tilmann in diesem Bereich durchaus Talent hat, wie dieses Video auf Facebook beweist.
Die beiden sind im Eschelsweg keine Neulinge. Peter, der auch Teil von Achims und Arnes Band Wunder war, ist seit 15 Jahren mit seinem Studio hier beheimatet. Zusammen mit Tilmann betrieb er später rund zehn Jahre ein gemeinsames Tonstudio im Zwischengeschoss. „Wir sind da räumlich und musikalisch immer wieder an die Grenzen gestoßen. Tilmann und ich hatten daher schon vor Jahren den Wunsch, uns zu vergrößern. Wir haben glücklicherweise beide Projekte, die uns das finanziell gestatten. Ich spiele unter anderem mit Peter Maffay in der Band und produziere dessen Platten. Wir arbeiten auch gerade an einem ,Tabaluga‘-Kinofilm. Es ist also kein Harakiri-Projekt“, erzählt Peter. „Es war dann aber schwierig, das richtige Objekt zu finden. Wir waren so happy, als es sich abzeichnete, dass diese Fläche im Haus frei wird, weil das Immobilienbüro ausziehen wollte.“
Entstehen soll ein Ort, der Möglichkeiten eröffnet. Musikalisch und persönlich. Ganz im Geiste der Eschelsweg-Community.
„Ich bin so froh, dass mit dem letzten Verkauf des Gebäudes diese Künstler- Zelle nicht gesprengt worden und erhalten geblieben ist. Wenn ich durch das Treppenhaus gehe oder in einem der Studios sitze und fette Beats höre, dann inspiriert mich das. Hier oben soll auch ein Ort der Begegnung entstehen. Einen der Räume wollen wir zum Beispiel auch vermieten.“ Mindestens zehn Jahre müsse man mit den Studios hier bleiben, damit sich die Investition lohne. 25 Jahre wird Peter Keller dann im Eschelsweg zuhause sein. Ein Vierteljahrhundert. „Ich habe hier viele gute und viele schlechte Momente erlebt. Beruflich und privat. Ich stand hier neulich und fragte mich, was ich in den nächsten Jahren wohl erleben werde. Wahnsinn, da wird so ein Gebäude Teil deines Lebens.“
Mehr Infos über die Chefrocker unter www.chefrock.studio und bei Facebook