Im Eschelsweg hat sich über 16 Jahre hinweg ein Ort entwickelt, der Musiker, Tonstudios und kreative Werkstätten unter einem Dach vereint. Teil 5 unseres Hausbesuches: Buchbinderei Altona-Inhaberin Kathrin Langenhagen
/ von Regine Marxen. Foto: Philipp Jung
„Ach, das ist so toll, dass es so was noch gibt.” Das ist so ein Spruch, der die Buchbinderin Kathrin Langenhagen (44) nervt.
„Dass es so was wie mich gibt, hat ja jeder selber in der Hand. Ob er ein Handwerk beauftragt oder im Internet ein standardisiertes Produkt bestellt.“
Seit acht Jahren ist sie mit ihrem Meisterbetrieb im Eschelsweg daheim. Bindet Bücher, Speisekarten oder Fotobände und gibt meist an den Wochenenden Buchbinder-Workshops. Der 150 Quadratmeter große Raum ist hell und lichtdurchflutet. Schmiedeeiserne Maschinen, Prägestempel, Schneidemaschinen und Papiere haben ihren Platz. Vor der Tür stehen Blumen in Setzkästen. Kathrin fühlt sich sichtlich wohl. „Die neuen Vermieter machen hier viel, kümmern sich, das gefällt mir. Hier hat sich viel getan.“
Damals war’s spezieller. Aber Zeiten – und Hausgemeinschaften – ändern sich
Im Haus selber hat Kathrin wenig berufliche Schnittmengen. Sie fällt als Handwerksbetrieb ein wenig aus dem Rahmen.
„Jeder macht sein Ding. Das war vor acht Jahren anders. Das Haus hat sich eben verändert. Unten waren Messgeräte-Produzenten für meteorologische Instrumente, eine Druckerei gab es, unten im Keller war ein italienischer Espresso-Maschinen- Bastler. Das war damals spezieller. Das hat sich schon verändert. Mit den neuen Mietern habe ich wenig Austausch. Das stört mich aber nicht. Dafür beschwert sich keiner, wenn ich mal laute Partys feiere. Das nachbarschaftliche Verhältnis stimmt einfach in diesem Haus.“
Mehr über die Buchbinderei Altona findet ihr unter www.buchbinderei-altona.de