Abtauchen mit Filmemacher Nicolaas Schmidt

Final Stage

Was haben die Berlinale, die Experimentalfilm-Plattform Veto und die Hochschule für bildende Künste Hamburg (HfbK) gemeinsam? Nicolaas Schmidt 

Nicolaas Schmidt
Nicolaas Schmidt

Er macht eine abgefahrene Mischung aus Essay-, Spielfilm und Videokunst: Nicolaas Schmidt. Der Hamburger Filmemacher studierte an der HfbK Kunst/Zeitbezogene Medien und Visuelle Kommunikation/Film, und sein Abschlussfilm „Final Stage“ lief auf der Berlinale in der Sektion „Perspektive Deutsches Kino“. Außerdem ist das etwa halbstündige Werk über die Widersinnigkeit des „Kauf-dich-glücklich“ in der Hamburger Meile Teil der Film Edition #5 von Veto, die am 7.4. (21.30 Uhr) im Metropolis Kino vorgestellt wird. Maike Schade hat mit dem Regisseur gesprochen.

Szene Hamburg: Was ist der Schwerpunkt deiner Arbeit? 

Nicolaas Schmidt: Ich mag das Arbeiten mit verschiedenen Medien, immer konzeptuell, aber überwiegend schon zeitbasiert. Mein Interesse gilt vor allem atmosphärischen Langzeitdramaturgien, Emotion, Reduktion, Banalität und subtil ambivalenter Radikalität.

Schon Preise bekommen?  

Zuletzt bei der Berlinale. An dieser Stelle möchte ich nochmal den drei Juroren Feo Aladag, Sigrid Hoerner und Johannes Naber von der Perspektive Deutsches Kino Jury danken. Sie haben spontan einen Sonderpreis erschaffen.

Was schoss dir auf der Berlinale bei der Premiere von „Final Stage“ durch den Kopf? 

Ich glaube ganz banal: Hoffentlich kommen die Farbframes gut. Ich habe erst Tage vorher geschafft den Film fertigzustellen, und einem geplanten Testscreening im Metropolis kam was dazwischen.

Der Film ist mit seinem 12-minütigen Track-on sehr ungewöhnlich. Wie waren die Reaktionen des Publikums?  

Zufriedenstellend, maximal ambivalent – man muss sich halt drauf einlassen können und wollen, das ist schwer heute, mir geht’s da selbst auch so. Und dann gibt es noch Menschen, die z.B. auch Sonnenuntergänge einfach langweilig finden, also echt im negativen Sinne, die sind dann halt froh, dass „Final Stage“ ein Kurzfilm ist. Aber ich hab auch ganz liebe Fanpost bekommen…

Was wäre dein Traumprojekt? 

Das Traumprojekt ist und bleibt hoffentlich immer das, an dem ich gerade arbeite. Ich hatte da mal eine 100-teilige Serie für YouTube produziert, „36000 FRAMES RGB“, die ist ganz gut zum Träumen.

Dein Lieblingsfilm? 

Spielfilm? Liebe ist ja schwierig, nein, hab auch keine Lieblingsfarbe. Ich bin ein Fan von Philippe Garrel und es gab mal eine Zeit, da hab ich manchmal auf die Frage mit „Der Siebente Kontinent“ von Haneke geantwortet, aber vielleicht nur wegen der Szene, in der die Familie im TV Jennifer Rush beim Performen von „The Power of Love“ zuschaut, mag sein, dass ich da geweint hatte. Bei Kurzfilm und Videokunst soll ich jetzt echt nichts rauspicken, oder?

Was ist dein nächstes Ziel?  

Erstmal der Frühling und dann vielleicht noch Sommer. Ich würde unter anderem auch gern noch an den zweiten Teil rangehen, vorher dafür Geld und/oder Zeit sammeln – krass, Geld und Zeit, jeweils vier Buchstaben, schön symmetrisch. Ungewöhnlich für deutsche Worte.


Und hier kommt der Film!

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