Auf der Suche nach Street Art in Mümmelmannsberg

Die „Street Art Bildersuche“ durch die Großwohnsiedlung Mümmelmannsberg in Hamburg-Billstedt lädt seit dem 7. Oktober 2023 bereits zum dritten Mal zur Entdeckungsreise ein. Bei geführten Touren oder mithilfe einer Google-Maps-Karte kann man über 100 Kunstwerke von 13 Künstlerinnen und Künstlern im Hamburger Osten entdecken 
Passend zum Namen der Großwohnsiedlung ziert ein großes Hasengemälde eine Häuserfassade auf dem Urbanen Platz in Mümmelmannsberg (©Rudolf Klöckner)

Street Art in Hamburg, damit verbindet man in Hamburg das Schanzenviertel, Ottensen und St. Pauli und nicht unbedingt Hamburg-Billstedt. Seit 2021 ist das anders. Damals rief das Stadtteilmarketing Mümmelmannsberg zusammen mit der Urban Shit Gallery Hamburg erstmals die „Street Art Bildersuche“ mit 50 Kunstwerken ins Leben. So entstand die Freiluftgalerie im Hamburger Osten. Mittlerweile findet man über 100 filigrane Installationen, bunte Paste-Ups, Schablonen-Graffiti und eindrucksvolle Wandgemälde an Häuserfassaden, auf Mauern und Gehwegen im ganzen Quartier.

Überall verteilt findet man Kunstwerke, die nicht gerade offensichtlich plaziert sind. Wer genau hinsieht wird mit interessanter Street Art belohnt (©Katharina Stertzenbach)  

Eine endlos schöne Suche

2023 sind 70 neue Werke von Street-Art-Künstlerinnen und -Künstlern aus ganz Europa hinzugekommen. Man findet diese mithilfe einer eigens für die Bildersuche erstellten Karte auf Google-Maps. „Die exakte Anzahl an Kunstwerken, die man bei der Bildersuche entdecken kann, kennen wir auch nicht, denn die Galerie wächst dynamisch“, sagt Rudolf Klöckner, Inhaber der „Urban Shit Gallery Hamburg“ und Mitorganisator der „Street Art Bildersuche“. Er teilt den Artists die Flächen im Stadtteil zu, die sie nach Belieben bespielen können. Anhand der Flächenzuteilung erstellt Klöckner später die Route bei Google-Maps. Ein Entdeckungsspaziergang dauert rund anderthalb Stunden und führt durch die gesamte Siedlung.

Im Sonnenschein leuchten selbst schwarze und graue Schablonen-Graffitis kraftvoll (©Katharina Stertzenbach) 

Immer wieder neu

„Häufig entdecke auch ich neue Kunstwerke, wenn ich die Route entlanggehe“, sagt Klöckner. Und genau das ist, was die Suche nach der Street Art so interessant macht. Bei jedem Rundgang verändert sich die Freiluftgalerie und die damit verbundene Suche nach der Kunst. Die Kunstwerke sehen im Sonnenlicht anders aus als bei bedecktem Himmel. Es kommen neue Werke dazu und andere verschwinden. Die „Street Art Bildersuche“ ist daher alles andere als monoton. So lockte sie in den vergangenen drei Jahren Tausende Menschen in den Hamburger Osten. Viele kommen dafür erstmals nach Mümmelmannsberg und lernen die Großwohnsiedlung so auf eine besondere Art und Weise kennen.

Viele der Kunstwerke nehmen Bezug zu relevanten Themen, wie dieses Paste-Up von dem Kölner Street-Art-Künstler seiLeise, dass mit dem Recycling-Symbol spielt (©Katharina Stertzenbach) 

„Street Art ist für alle da“

Dabei begeben sich nicht nur junge Leute auf die „Street Art Bildersuche“, auch viele Ältere schließen sich der Entdeckungsreise an. „Street Art ist für alle da, egal, wie alt man ist“, sagt Klöckner. So wird es auch 2023 wieder viele verschiedene Menschen nach Mümmelmannsberg ziehen. Bis Anfang November bietet die Urban Shit Gallery geführte Touren durch die Großwohnsiedlung in Hamburg-Billstedt an, bei denen man sich vorher anmelden muss. Auf eigene Faust kann man seit dem 7. Oktober mit dem Smartphone und mithilfe der Google-Maps-Karte das ganze Jahr auf Entdeckungstour nach Mümmelmannsberg gehen.

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