Die Sonderausstellung „Be with the Revolution“ im Museum für Kunst und Gewerbe (MK&G) zeigt noch bis zum 31. April 2024 wie Streetart Protestbewegungen in Tunesien, Ägypten und Syrien seit 2011, sowie im Irak und im Libanon im Jahr 2019 befeuerte und regelrecht zur politischen Waffe wurde. In Zeiten von politischen Aufständen wird Streetart und Grafikdesign genutzt, um politische Botschaften zu verbreiten und mit den Menschen zu kommunizieren. Streetart dient darüber hinaus auch als Auslöser von Protesten sowie als Dokumentation dieser.
Eine neue Perspektive auf eine Form von zivilem Ungehorsam
Darüber inaus wird auch der gegenseitige Einfluss von Social Media und analoger Streetart in der Ausstellung „Be with the Revolution“ aufgegriffen. Im Libanon verbreiteten sich 2019 rasch politische Designs in arabischer Schrift auf Social Media. Daraufhin errichteten die Designer Farah Fayyad und Siwar Kraytem inmitten der Proteste in Beirut eine Siebdruckwerkstatt und verteilten bedruckte T-Shirts unmittelbar an Demonstrierende. So wurde ein digitales Phänomen auch auf die Straße getragen. Die Ausstellung ermöglicht mit zahlreichen Fotografien, Nachbildungen und Installationen der politischen Streetart eine neue Perspektive auf diese Form von zivilem Ungehorsam. „Be with the Revolution“ erzählt die kollektive Erfahrung von politischen Aufständen, ebenso wie individuelle Schicksale und Geschichten, welche das revolutionäre Potenzial von Streetart und Grafikdesign erfahrbar machen.
Dieser Artikel ist zuerst in der SZENE HAMBURG 02/2023 erschienen.